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Filmszenen I …und jetzt ist schon eine tot…! In: Der Tunnel. Heinrich Schmieder – Theo Lohmann. Regie: R.S. Richter 2000- 2001


Bildquelle und alle Bildrechte bei teamworxx Filmproduktionsgesellschaft für SAT.1

…und jetzt ist schon eine tot…! In: Der Tunnel.
Heinrich Schmiede
r – Theo Lohmann. Buch: Johannes W. Betz, Regie: Roland Suso Richter 2000-2001

Vor der Szene

Theo Lohmann (Heinrich Schmieder) und seine Frau Lotte leben in Berlin Ost in der DDR. Lotte (Alexandra-Maria Lara) ist Harry Melchiors Schwester. Harry ist in den Westen geflohen.

Theo bemerkt, dass Lotte trotz Regierungsverbot offenbar noch im Schriftkontakt mit Harry steht. Das bringt die kleine Familie in Gefahr.

Theo versteht, dass seine Frau in den Westen fliehen will. Er glaubt, seine Frau von dieser lebensgefährlichen Tat retten zu können, wenn er den Behörden Meldung über die Kontaktpersonen des Fluchtplanes macht.

Frau von Seidlitz, die Mutter von Claus, der im Westen am Flucht-Tunnel mitarbeitet, erschießt sich, als die DDR-Staatssicherheit sie zum Verhör abholen will. Sie will auf keinen Fall unter Folter ihren Sohn verraten.

Die Szene

Charlotte Langensiep, die Freundin des Fluchthelfers und Ingenieurs Matthis Hiller, dem die Flucht in den Westen gelungen war, verlässt mit beider Baby im Kinderwagen die Wohnung und geht Richtung Bus. Wir sehen, zwei Beamten der Staatssicherheit folgen ihr.

Minuten danach sehen wir Theo Lohmann durch denselben Kellerausgang kommen. Er eilt uns entgegen.

Schnitt.

Carola nah. Sie wartet offenbar an der Bus-Haltestelle. Der Linienbus Pankow Kirche fährt in die Parkbucht ein. Carola erhebt sich, schiebt den Wagen zum Bus.

Schnitt. In einem Auto neben dem Bus sehen wir einen Stasi-Beamten. Er ist bereit zu folgen, lässt den Motor an.

Schnitt. Wir sind dicht neben Carola, die den Kinderwagen in Einsteigeposition schiebt. Theo eilt herbei und hilft ihr, den Wagen in den Bus zu heben.

Carola bleibt zuerst im Mittelgang stehen, nimmt dann Theo gegenüber auf einem Sitz Platz.

Theo sehr erregt:

Die wissen allet!

Bildquelle und Bildrechte teamworx / ZDF.

Carola flüstert, sie blickt dabei weg.

Ich weiss.

Theo immer noch ausser sich.

Wir müssen die Aktion abblasen!

Theo weint beinahe.

Ick war es…Ick hab Scheisse jebaut!

… Un jez is schon eine tot.

Wir blicken mit Carola zum Heckfenster des Busses. Auf der Straße folgt ihnen dicht das Stasi-Auto.

Theo bedeckt mit den Händen den Mund, versucht, von Carola wegzublicken. Er ist zu erregt, um Fremdheit vorzutäuschen. Er weint beinahe.

Carola ist ruhiger, sie bleibt abgewendet, sagt leise und ruhig.

Ich weiss. Ich hab´s im Radio gehört.

Theo

Mensch, ihr lauft direkt in euer Verderben hinein!!

 

Ick möchte Lotte da rausholen.

Wir hören im Hintergrund Carolas Baby, den kleinen Matthis, weinen.

Theo erregt, drängend.

Sag, mir wo se is – bitte!

Carola ganz ruhig.

Die wissen nichts. Krüger weiss nichts. Jedenfalls nich genuch. Sonst hätt´ er die Brüder doch schon längst abziehn lassen.

Sie blickt zu den Verfolgern von der Stasi nach hinten aus dem Busfenster.

Dann, leise und beruhigend:

Lotte braucht Dich, lass se nich allein…

Theo, er schreit fast.

Ick kann doch, ..ick kann doch nicht….

Carola fällt ihm ins Wort:

Es wird alles gut gehen..

Theo hält inne, senkt den Kopf. Er reibt sich die Stirn, atmet aus.

Carola drängt nach:

Vertrau´mir! Ich bin die einzige Spur, die sie haben..

Wir blicken noch einmal mit Carola aus dem Heckfenster. Der Stasi-Wagen ist dicht auf.

Carola:

Ich bitte Dich nur um eins…

Theo hebt wieder den Kopf, sieht Carola fragend an.

Carola sagt nichts.

Ihr Blick sinkt ab, weiter, weiter. Zum Baby hin.

Theo beobachtet ihren Blick, folgt ihm. Wendet plötzlich den Kopf nach dem Baby.

Er hat verstanden. Das Kind soll mit durch den Tunnel in den Westen. In die Freiheit, zu seinem Vater, zu Matthis Hiller.

Schnitt.

2000 – 2001 i. M. Heinrich Schmieder (14. Februar 1970 – 21. Juli 2010) Wikipedia – Theo Lohmann, Claudia Michelsen – Carola Langensiep

Filmszenen I …hat er Sie vergewaltigt…? in: Der Anwalt und sein Gast. Teil 9. Regie: Torsten C. Fischer 2002-2003

Teaser Film Der Anwalt und sein Gast. Heino Ferch - Christian Weller

Bildquelle und Bildrechte: ZDF/Hager Moss Film

….hat er Sie vergewaltigt…? in: Der Anwalt und sein Gast. Teil 9. Regie: Torsten C. Fischer 2002-2003

Die Szene.

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Herbst. Kalt.

Nah ein Laub-Rechen.

Jemand nimmt Herbstlaub zusammen.

Wellers Wagen.

Schnitt.

Wir im Wagen mit Weller. Wir blicken umher. Weller fährt rasch in die kurze Garagenauffahrt ein.


Stoppt. Vor dem Garagentor die Frau. Sie hält den Laubrechen in der Hand. Verwundert. Versucht zu verstehen. Ein fremdes Auto direkt vor ihr, vor dem Garagentor.

Sie steht nur einen Schritt vom Auto entfernt.

Schnitt.

Wir blicken auf die Seitenfenster des Wagens. Äste spiegeln sich darin, Herbsthimmel.

Die Tür geht auf. Weller steigt aus. Er trägt noch den Winteranorak von vorhin. Keine Begrüßung. Keine Höflichkeitsfloskeln. Weller sofort zu der Frau:

Hat er sie vergewaltigt?

Die Frau weicht zwei Schritte zurück.

Weller drängt nach.

Die Frau ergreift die Flucht. Sie eilt die Treppen zum Hauseingang hoch.

Weller geht ihr nach, zwei drei Schritte.

Sieht die Haustür zuknallen. Die Frau ist verschwunden. Sie hat sich einer Antwort entzogen.

Wir stehen hinter Weller und blicken mit ihm auf die Haustür aus dunklem Metall. Verschlossen, undurchdringbar.


Hier kommt Weller nicht weiter.

Die Haustür flankiert ein Metallgeländer. Es grenzt den Eingangsbereich gegen den Garten ab.

Weller beugt sich darüber, versucht, um die Ecke zu sehen. Setzt sofort über das Geländer.

Er läuft an der weissen Klinkersteinfassade mit den schwarzen Mörtelfugen entlang. Wir begleiten ihn diesseits des Gebüsches, blicken durch Äste und Blattvorhänge der Stauden.

Wir eilen neben Weller her, immer diesseits der Büsche. Weller erreicht die Hausecke.

Ein Jägerzaun, ein Gartentor.


Weller drückt es auf. Die Frau ist hinter dem Haus. Mit gelben Gum  mih  andsc  huhen hantiert sie, trägt einen Plastiksack voll welker Blätter.

Weller fragt sofort noch einmal:

Hat er sie vergewaltigt?

Eilt auf die Frau zu. Die stellt den Laubsack auf den Boden. Versucht, wegzukommen.

Weller schreit jetzt:

Hat er Sie vergewaltigt?


Seine Energie schießt auf die Frau zu, er drängt auf sie zu.

Die Frau:

Hören Sie auf damit.

Weller hört nicht auf. Sofort, er schreit laut, die Frage, noch einmal und noch einmal, unausweichbar:

Hat er sie vergewaltigt?

Seine Augen, sein Mund, weit offen, unbedingter Wille, unbedingt, er wird weitermachen:

Hat er sie vergewaltigt?

Hat er sie vergewaltigt?

Die Frau beginnt zu rennen, wegzurennen. An der Treppe hat die Frage sie so umhüllt, dass nur eine Reaktion, eine Antwort, Wellers Willen zum Stillstand bringen kann.

Sie fällt ihm ins Wort,

Ja, ja,


…sie weint.

Ja, er hat mich vergewaltigt.

Ihr Ja stoppt ihn. Sie weint stärker.

Weller schließt den Mund, lässt nach, weicht einen Schritt zurück, stellt den Energiestrom in ihre Richtung ein.

Totale.

Ein krudes kaltes Haus.


Auf der Treppe eine Frau.


Weint.

Am Fuß der Treppe ein Mann.

Er steht da.

Kein Zweifel mehr.

Jetzt weiss er es.

2002 – 2003 Heino Ferch (im Alter von 39) – Anwalt Christian Weller.

Die blauen Fenster –  Hartmut Radebold->

Filmszenen I „…als Dritte im Bunde?“ in: Auf ewig und einen Tag. Teil 7. Heino Ferch als Jan Ottmann. 2005-2006

 Teaser Film Auf ewig und einen Tag - Ménage a trois

„…als Dritte im Bunde?“ in: Auf ewig und einen Tag. Teil 7. Heino Ferch als Jan Ottmann. Regie: Markus Imboden. Buch: Christian Jeltsch. d.i.e.-Film GmbH für arte ZDF ORF. 2005-2006

Bildquelle und alle Bildrechte bei d.i.e.-Film GmbH arte ZDF ORF

Ménage a trois.

Elsa, Gregor und Jan sind seit ihrer Jugendzeit Freunde.

1987 sind sie ungefähr dreissig.
In Landshut finden sich die drei nach langer Zeit wieder.

Jan ist jetzt bei der Investbank – Corporate Finance, arbeitet in München, in der Zentrale. Gregor studiert BWL.

Ein sonniger Sommernachmittag. Jan und Gregor sitzen am Fluss auf der Uferbalustrade in Landshut, dort, wo sie sich vor langer langer Zeit, als Halbwüchsige, kennengelernt hatten. Gregor lädt Jan ein, bei ihm zu wohnen.

Jan: Das ist zu lange her…

Gregor....: Auf immer und ewig und einen Tag, -weißt Du noch-..was machen da ein paar Jahre?

Schnitt. Später.

Jan verabschiedet Gregor am Bahnhof in Landshut, Greg fährt nach München. Die Buddies, best friends, wollen es probieren: Männerwirtschaft-

man wird zusammenziehen.

Auf dem Weg zum Bahnhofsausgang, noch in der Unterführung unter den Gleisen läuft Jan in Elsa hinein.

Das Dreigestirn ist wieder komplett. Jan – mehr als – freut sich, er leuchtet vor Glück, vor Rührung wie ein Glühwürmchen, umarmt Elsa.
Elsa wirkt immer ein wenig nervös, frustriert und kopfwehgeplagt. Jans Umarmung löst ihre Verhärtung.

Elsa:

..warum bist Du eigentlich immer da, wenn ich Trost brauche?

Elsa hat vor sechs Jahren geheiratet. Er: älter, reich, kultiviert, hatte Stil.

Elsa:

Jetzt hat er was mit seiner Sekretärin.

Da bin ich aufgewacht.

Dann hab´ich ihn rausgeschmissen..

.Jetzt fang´ich nochmal ganz von vorne an.

Elsa steigt in den Zug.

Jan: In München kann man übrigens auch neu anfangen..

Elsa. Du meinst mich, als Dritte im Bunde?

Jan nickt.

Elsa: Jan, ich hab´ mich verändert, Männer hassen mich, ich breche Herzen.

Jan: Das nennst Du Veränderung? (….!!!)

Die Zugtür fällt zu.

Elsa, durch die Tür: Ich warne Dich!

Jan schnippt ihr zu.

Dieser Schnipps, – plötzlich ist er sexy.

Very sexy.

…hmmm….

Schnitt.

Housewarming-Party. Die Wohnung brechend voll mit Gästen.

Ausgelassene Stimmung. Der Raum dampft so sehr, dass Kondenswasser von der Decke tropft. Musiklautstärke Rallye Monte Carlo.

Gregor zu den Gästen: ..mein bester Freund Jan. Über zehn Jahre hab´ich´s ohne ihn probiert… aber ich bin einfach nicht von ihm losgekommen.

Applaus. Musik, Tanz, Alkohol, High Spirits.

Schnitt. Nach der Party.

Die Gäste sind gegangen. Elsa steht im Türrahmen.

Sie wählt Gregor.

Als Jan sich leise zurückziehen will, holt sie ihn herbei. Sie ermuntert alle beide, man genießt einander, gemeinsam zieht man sich ins Schlafzimmer zurück.

Was jetzt?

Natürlich:

Schnitt!!!

Am anderen Morgen. Die drei löffeln im Bett.

Jan erwacht. Blick auf die Armbanduhr. Huch, so spät.

Schnell zur Bank.

Elsa bringt ihn.

Im Eingang,- Jan rennt schon hinein-, ruft sie ihn.

Er dreht sich um.

Sie öffnet ihren Trenchcoat wie Romy Schneider in „Das wilde Schaf“.

Übermut.

Sie zeigt alles.

Hoffentlich nur Jan.

Schnitt.

Elsa hat Geburtstag.

Man hat gerade Raketen steigen lassen, geschrien, gelacht, gehüpft, getrunken. Elsa bekommt einen Stern geschenkt.

Jetzt liegen die drei auf dem Flachdach des Hauses, Hand in Hand in Hand. Elsa bekommt ihren Stern gezeigt.

Elsa: Welcher ist es denn, ich find ihn gar nicht.

Wir sehen Jans ausgestreckten nackten Arm, er zeigt in den Nachthimmel, er zeigt Elsa ihren Stern.

Da!

Alpha einundzwanzig Stunden zweiundzwanzig Minuten, Delta zwanzig Grad.

Schnitt. Wir blicken auf die drei hinunter. Da liegen sie, alle drei glöcklich und bedröhnt.

Gregor mit seinem schwarzen Lockenkopf im brusttief geschlitzten Hemd, Elsa, glatt, jung und schön, und Jan im hautengen himmelblauen T-Shirt von Woolworth, blond seitengescheitelt und schnittlauchgelockt. Man beguckt gemeinsam selig und glückstrunken den Stern.

Ist das mein Stern?

Jan, andächtig: Ja.

Gregor. Elsa eins, gekauft und bezahlt, eine sichere Wertanlage.

Elsa: Ihr braucht auch beide einen , die beiden daneben, die da..

Sie zeigt in den Nachthimmel.

Gregor, küsst Elsa auf die Wange: Wir haben uns die Landungsrechte auf Elsa eins gesichert.

Jan küsst sie auch.

Usw usw.

Elsa ist das Zünglein an der Waage, die Ménage a trois bleibt glücklich, solange sie beiden dieselbe Aufmerksamkeit schenkt.

Aber bald, schon sehr bald, bevorzugt sie Gregor.

Jan verlässt das pikante Spiel.

Mit Bedauern, mit leisem Bedauern, wie das eben so seine Art ist.

2005 – 2006 Heino Ferch – Jan Ottmann, Fritz Karl (Starporträt auf ZDF) – Gregor Luckner, Claudia Michelsen – Elsa Veltlin.


Kommentar 1: s.a. The Court Jester mit Danny Kaye in der Titelrolle: Lullaby des Hofnarren für das königliche Kind: „we will find a star you can always keep...“ kurz darauf liegen er und der Kapt´n, eine schöne Frau, auf dem Boden nebeneinander. Die Kamera nimmt sie straight von oben, wie hier in der Sternenszene. s.a. weitere Anleihe (m.E. ) aus The Court Jester: der Name Roderick für den „Falschen“.


Andere Namensanspielung: eine sehr berühmte Filmfigur der Vierziger Jahre, die ebenfalls in eine Ménage a trois verwickelt war, hiess ähnlich wie unsere Elsa. Es war Ilsa in dem Film Casablanca. Ingrid Bergmann zwischen
Rick (Humphrey Bogart) und Viktor Lázlo (Paul Henreid).

Ilsa Lund und Rick

 Ilsa zwischen Viktor und Rick
Kommentar2 :

Solange die Frau die Balance hält, ist alles gut. Wenn sie allerdings in eine Waagschale mehr Zuneigung wirft, als in die andere, kippt das schöne Arrangement, wie hier.

Es gibt dann allerdings auch diese Variante, dass die Männerfreundschaft der best friends, der Buddies, stärker ist, -es geht dann auch um Männerehre- als die Zuneigung jedes Einzelnen zur Königin der beiden Herzen. Dann verliert die Frau.

So erlebt vor zwanzig Jahren. Best friends – auf immer und ewig: William (der Schwarzgelockte, studierte damals (..es ist wirklich wahr…) BWL in München) und Thomas (blond, schnittlauchgelockt…) ich grüße Euch in Montreal und …(es ist wirklich wahr…) in Landshut. Trotzdem: es waren unglaubliche eineinhalb Jahre, atemberaubend, eine Märchen-Reise auf einem fliegenden Teppich.

6.11.2006