…ich muss noch mal schnell weg…
Vor der Szene
Sommer, Sonne, Südfrankreich. Ein putziges altes Bahnhofhäuschen mit Terrasse. Das Häuschen ist zu einem Restaurant umgebaut.
La rêve de ma vie – Der Wunschtraum meines Lebens lesen wir auf dem Wirtsschild.
Die Terrasse ist gut besetzt, in hoher weißer Chef de cuisine-Mütze und weißer Chef-Jacke steht der Koch vor einem der Restauranttische und nimmt die Lobeshymnen seiner hoch zufriedenen Gäste entgegen.
Schnitt.
Erwachen. Wir sehen, wo sich unser Träumer (Vadim Glowna) wirklich befindet. Die Chef-Mütze ist verschwunden, Dampf rundherum, man hört, wie das Gemüsemesser einer geübten Hand schnell repetierend auf dem Schneidebrett rattert, gigantische Stahltöpfe für Großportionen auf dem Herd und den Ablagebrettern.. kein kleines feines Restaurant – eine Kantine.
Die Uhr an der Wand sagt: zwanzig vor zwölf, Mittagsstreß.
Der Jungkoch Walter (Heino Ferch) kippt einen containergroßen Topf Sauce in den Stahl-Dämpfer von der Größe einer Kommode.
Ein Blick herüber zu unserem Träumer. Scheinbar kocht gerade etwas hoch. Walter eilt herbei und dreht das Gas runter.
Paul, unser Chefkoch, blickt unbeeindruckt von dem Beinahe-Überbrodeln auf seine Armbanduhr:
Ich muss noch mal schnell weg.
Walter:
Was..- jetzt?
Paul:
Die Post macht um zwölf Uhr zu.
Stracks verlässt Paul die Küche, vorbei an den Kaltmamsells und Gemüseschnipplerinnen.
In der Post. Am Schalter.
Der Beamte schiebt einen Brief unter der Glaswand hindurch. Paul sieht sich den Absender an. Zum Schalterbeamten, verständnislos:
Von meiner Frau???
Im Auto. Er öffnet den Brief:
Wir hören die Stimme seiner Frau:
Paul!
Ich habe die Absicht, mich scheiden zu lassen.
Mit dem heutigen Datum leben wir getrennt.
Alles weitere regeln unsere Anwälte.
Monika.
Entsetzter Blick auf ein Polariod seiner Frau. Es ist am Armaturenbrett angeklebt. Wir sehen eine schöne Frau, schwarze Locken, strahlendes Lächeln. Unterschrift: Bitte anschnallen – mir zuliebe!
Paul schluckt.
Monika lässt sich inzwischen von ihrer Freundin, einer Anwältin beraten. Scheidung nach einem Jahr nur bei strenger Trennung der geistigen Gemeinschaft und Haushaltung. – Obwohl beide im selben Haus wohnen!!
Bildquelle und Bildrechte SWR Südwestfunk
Die Anwältin, Beate (Karin Baal):
Also: alles schön getrennt!
1990-91 Heino Ferch (im Alter von 27) – Jungkoch Walter, Vadim Glowna – Ehemann und Chefkoch Paul, Elisabeth Trissenaar – Monika „Kikki“, seine Frau, Karin Baal- Monikas Freundin, die Anwältin Beate.
offofftopic for the records
Frau Ignaz ist gerade dabei, eine neue Variante des Slacklining zu erfinden. Bekannte Slacklining-Stile orientieren sich an männlichen Bewegungsmustern und lehnen sich an die Tricks bei Surfing, Snowboarding und Trampolinspringen an (Slackline-Surfing, 360Grad-Drehungen, Salti, Sprünge). Frau Ignaz kombiniert rhythmisch exakte Bewegungen aus Ballett, Voltige und Schwebebalken-Turnen mit möglichst kanonisierten Bewegungen und Schrittfolgen, die exakt nach dem Rhythmus eines Musikstückes (v.a. Musical Musik, Walzer, Dreier- und Vierertakte mit exakt durchgehaltenem Rhythmus) durchgeführt werden müssen und so einerseits eine typisch weibliche Variante und andererseits eine Verschmelzung von Slacklining mit bisher unbenutzten Bewegungsmustern bilden. Sowohl das seitliche Ausschwingen der Slackline (Surfing) als auch das vertikale Federn der Line (Trampolin) werden rhythmisch für die Schrittfolgen genutzt. Konservative Balance-Akrobatik wie Fahne, Waage, Prinzenstand, Vertikalspagat mit zum Kopf angehobenen Bein ergänzen den Stil.
11.5.2008