Filmszenen I „… Geh´!…“ Teil 3A. Heino Ferch als Loader Weber in: Buddies – Leben auf der Überholspur. 1995-1996

Bildquelle und alle Bildrechte bei Hofmann & Voges Filmproduktionsgesellschaft für SAT.1

„… Geh´!… Du bist kein Opener mehr!“ Teil 3A. Heino Ferch als Loader Weber in: Buddies – Leben auf der Überholspur. Regie: Roland Suso Richter, Buch: Holger Karsten Schmidt und Philip Voges, 1995-1996

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Schmidt eskortiert Henrik aus dem Büro in den Pausenraum mit den Coke- und Kaffeeautomaten.

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Henrik Was war das denn für ´ne geile Nummer?

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Schmidt erklärt: Erinnerst Du Dich an Strom?

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Henrik Ja, den hab´ ich letzten Dienstag aufgerissen.

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Schmidt Richtig, der iss´n Fünfzigtausend-Mann, jetzt woll´n wir ihn ganz reindrücken.

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Henrik lässt aus der großen Thermoskanne Kaffee nacheinander in zwei Pappbecher fließen.

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Henrik Könnt´mir auch gefallen.

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Henrik zögert nicht lang.

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Schnitt.

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Er geht in sein dunkles Broschenzimmer zurück, durchsucht noch im Stehen seine Unterlagen. Er findet das Telefonbuch, setzt sich, blättert, findet die Nummer, die er sucht.

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Er überlegt kurz, wählt an.

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Es scheint ein paar Mal zu klingeln, dann wird am anderen Ende offensichtlich abgenommen.

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Ja. Sagt Henrik Guten Tag – Wedekind von der Firma Rimko – Herr Weber hat gerade mit Ihnen gesprochen. „….“

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Ja, ich weiß. „…..“

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Es hat sich eine kleine Änderung ergeben. Ich betreue Sie jetzt.

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Schnitt. Das Zweierbüro von Weber und Schmidt.

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Close up Weber. Wir sehen nur Gesicht und Schultern.

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Weber scheint in Vorlage am Tisch zu lehnen, er hat wohl die Hände aufgestützt, sich vorgebeugt. Er ist wütend.

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Die Augen blitzen drohend, seine Stimme ist leise, aber hoch gepitcht.

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Er hat was…?

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Rimkeit aus dem off: Hast Du´s nicht gehört?

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Schnitt. Totale.

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Blick durch die Glaswand des Büros hinaus zum Besprechungstisch.

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Dort setzt sich gerade Henrik auf einen der Stühle, eine Tasse Kaffee in Händen. Er äugt lauernd zu Weber. Er weiß offensichtlich, welches Gespräch dort drin gerade stattfindet.

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Weber wirft einen langen Blick hinaus zu Henrik, fixiert ihn.

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Webers Gesicht ist völlig ruhig.

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Plötzlich explodiert ein heiserer Schrei durch die Glaswand hindurch zu Henrik.

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Du hast sie wohl nicht alle?

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Henriks Blick antwortet kurz, dann sieht er weg. Er mauert.

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Schnitt auf Rimkeit. Der sitzt Weber gegenüber in seinem schwarzledernen Generalsdirektorensessel; die Ellbogen auf den Seitenlehnen aufgestützt, die Hände ineinander gelegt zum Dach geformt,- eine gemäßigte Dominanzgeste.

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Er ist kalt, totenruhig.

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Du kannst die Kunden gut zuquatschen.

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Close up Weber

Leise, hell, nach dem adrenalingeschockten Schrei erstaunlich friedlich:

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Ja, ich weiß.

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Seine Zähne und Augäpfel blitzen weiss auf.

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Weber steht immer noch vorgebeugt, das Jacket schiebt hoch, die Schulterpolsterung sieht aus wie die Schutzpolster eines Footballspielers beim Angriff.

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Rimkeit, leise, hell: Ja, pack´ Dein´ Kram, geh´ auf die andere Seite.

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Weber sofort, schnell, leise: Wie bitte?

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Ja, dann Klartext: Du bist kein Opener mehr. Du bist´n Loader.

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Schnitt. Wir sind draußen im Großraumbüro, sehen durch die Glasscheibe und die geöffneten Lamellen hinein zu Rimkeit und Weber.

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Weber steht immer noch vorgebeugt, die Hände an der Tischkante aufgestützt.

Rimkeit sitzt ihm gegenüber, in seinen Generalsdirektorensessel hineingegossen, dazwischen die tennisplatzgroße Schreibtischplatte.

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Rimkeit. Ja, na mach´kein´ Wirbel Typ, geh´auf die andere Seite!

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Rimkeit weist ihn mit einer einladend-auffordernden Geste zum Büro hinaus.

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Weber reißt sich zusammen. Er versucht mit aller Macht, trotz Adrenalinrausch ruhig zu argumentieren.

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Er richtet sich ganz auf, geht in die Senkrechte. Blitzartiges Sprechtempo:

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Ne, ne, ne Moment ma´ so geht das nicht.

Das mit den Hunderttausend, ja,…? Dass´ meine Strategie.

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Nur sein schwer stoßender Atem zeigt uns, wie extrem erregt er ist.

Er geht einen Schritt auf Rimkeit zu.

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Ich bin ´n Taktiker und nich´ so ´n Holzfällertyp wie der da draußen!

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