Filmszenen I „…Willst Du´s mir heimzahlen…?? in : Hölle im Kopf. Teil 1 (Heino Ferch – Marc Hoffmann) 2004-2005

„…Willst Du´s mir heimzahlen…?? in : Hölle im Kopf. Teil 1 ( Heino Ferch – Marc Hoffmann ) Regie: Johannes Grieser, Buch: Holger Joos. 2004-2005


Bildquelle und Bildrechte: Zweites Deutsches Fernsehen

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Zur Orientierung: Filmhandlung/Storyline Hölle im Kopf

Fotostrecke: Fotostrecke Hölle im Kopf

Zur Architektur:

Die Handlung spielt auf drei architektonischen Ebenen:

Der Galerie oben. Dort befindet sich die Kommandoeinheit der Video-Überwachungsanlage mit dem Beobachtungsmonitor. Dem Untergeschoß. Dort findet Sarah ein Lebenszeichen von Marc. Dem Wohnzimmer im Erdgeschoß. Dort treffen Marc und Sarah aufeinander.

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„…bis dass der Tod Euch scheidet…“

Sarah hat sich die Pistole aus dem Schrank im ersten Stock geholt.

Sie erschrickt. Die gesamte Wand dem Schrank gegenüber ist mit orangefarbenen Zetteln beklebt. Zettel von genau der Sorte und Machart, wie sie von Marc selbst, das heißt, einem schizophren abgespaltenen Ich-Anteil von Marcs Persönlichkeit, zu stammen schienen.

Die orangefarbenen Zettel tauchten immer wieder, immer häufiger, im Haus auf.

Sie enthielten zunehmend bösartige Botschaften und hatten Marc in eine selbstmordgefährdete Extremlage manövriert. Er glaubte, schizophren zu werden oder zu sein.

Jetzt muss solche Zettel Sarah entdecken. Die Zettel enthalten keine Botschaften, sie sind die Botschaft.

Als sie sie sieht, weiß Sarah, dass ihr Mann nicht tot ist, sondern im Haus.

Sie hat verstanden, dass er ihr Vorgehen durchblickt hat und sie jetzt die Konsequenzen spüren lassen wird.

Sie vermutet sich in akuter Lebensgefahr. Sie muss annehmen, dass er Rache nehmen wird für ihren Versuch, ihn psychisch so zu martern, dass er sich selbst töten werde.

Totale. Wohnzimmer von schräg oben aus dem ersten Stock, von der Galerie herab.

Die Perspektive suggeriert den Blick durch Marcs Augen, so als stünde er oben und sehe auf seine Frau hinunter.

Wir beobachten Sarah, wie sie angstvoll und aufgehetzt  sich im Wohnzimmer hin- und herbewegt und nach Marc sucht.

Wo bist Du?

flüstert sie

Wo bist Du?

Was willst Du?

Sie irrt im Zimmer herum,  läuft zur Raumgrenze, korrigiert, zur nächsten Raumgrenze. …unsicher, wütend, angsterfüllt.
Sie wirkt wie ein Tier in einer Versuchsanordnung, dessen Trial and Error, die gestellte Aufgabe zu lösen, wir kalt beobachten.

WO BIST DU?

schreit sie jetzt, explodierend.

Was willst Du von mir?

Im Hintergrund ein einzelner schlagend hallender Ton, sie fährt herum, als hätte sie ihn gehört.  Sie geht in den Keller.

Dort läuft die Waschmaschine. Jemand muß sie angeschaltet haben. Wer anderes als Marc?

Sie steht unschlüssig lauernd da, flüstert

Was willst Du?

Ihre Aufmerksamkeit wird zu einer Stimme gerissen, die aus dem Erdgeschoß von einem Tonband kommt.

…frage ich Sie, Marc Hofmann, wollen Sie sie zu ihrer rechtmäßigen Ehefrau nehmen….

Schnitt.

Sarah im Erdgeschoß, wir sehen sie von der Küche aus, sie ist im Gang, gerade die Treppen heraufgekommen…

Stimme vom Band:

…sie lieben und ehren……………….. in schlechten Zeiten….sagt der Pastor.

Marcs Stimme wiederholt: … Dich lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten.

Pastor: ..bis dass der Tod uns scheidet.

Schnitt.

Wir stehen oben an der Treppe, sehen hinunter zu Sarah, die vorsichtig dort am Treppenfuß zur Galerie lauscht und zu uns heraufblickt.

Marcs Stimme: …bis dass der Tod uns scheidet.

Sarahs Stimme: … ich will Dich, Marc Hofmann.

Pastor: …zu meinem rechtmäßigen Ehemann nehmen…

Sarah:  …zu meinem rechtmäßigen Ehemann nehmen…ich will Dich lieben und ehren, bis dass der Tod uns scheidet.

Schnitt.

Sarah ist am oberen Ende der Treppe direkt neben dem Monitor angekommen, blickt entsetzt auf das Bild, das dort zu sehen ist.

Die Kamera fährt auf den Schirm.

Dort sehen wir in Nahaufnahme Marc und Sarah vor dem Pastor – Was hier läuft, ist die Videoaufzeichnung ihrer kirchlichen Trauung. Marc im schwarzen Anzug, Sarah  mit Hochfrisur, Flower-power-pop-op-Blumen im Haar. Sie lächelt glücklich.

Schnitt auf Sarah von heute.

Die verfolgt die Szene entsetzt, auch verbittert, so als fühle sie resignierten Hass.

Wir sehen ihren vom Sturz in den Spiegel zerschnittenen Arm, wie der den Aus-Knopf des Geräts betätigt.

Kaum klickt das Band in Off-Position, reißt Marcs Stimme aus dem Wohnzimmer Sarahs und unsere Aufmerksamkeit an sich.

Amerkanische Marc. Da steht er. Foto

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