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„… Geh´!.. Du..!“ Teil 3B. Heino Ferch als Loader Weber in: Buddies – Leben auf der Überholspur. Regie: Roland Suso Richter, Buch: Holger Karsten Schmidt und Philip Voges, 1995-1996
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Er geht hin und her, wendet sich immer wieder zum Fenster, zeigt dadurch Rimkeit den Rücken. Eine klassische De-Eskalationsgeste, zum Beispiel bei Raubkatzen – das Abwenden bricht den hochaggressiven Blickkontakt.
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Ich werd´ mei´m Kunden noch Zweihunderttausend abknöpfen können,
aber immer der Reihe nach, ja?…
….Im Moment ist der Kunde abgebrannt.
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Rimkeit blickt Weber völlig emotionslos unter halb geschlossenen Augenlidern an, – unbewegt, die Hände noch immer zum Dach geformt.
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Nach einigen Sekundenbruchteilen erkennt Weber: er beißt auf Granit..
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Er gibt auf, er muß aufgeben.
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Er senkt plötzlich den Kopf, nein, aus seinem Nacken weicht alle Spannung, sein Kopf sinkt gegen die Brust. Er greift nach seinen Papieren auf dem Tisch.
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Er weiß, er hat verloren. Game over.
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Er steht jemandem gegenüber, der seinen Entschluß nicht während des Gesprächs aufgrund von Argumenten fasst.
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Er weiß jetzt, er steht vor einem Mann, der schon vor dem Gespräch mit ihm, Weber, fertig war.
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Das Gespräch diente ausschließlich zur Exekution der längst beschlossenen Taktik.
Als psychologisch erfahrener Drücker weiß Weber, wann das Spiel aus ist: jetzt.
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Rimkeit: Das ist nicht Persönliches, rein geschäftlich.
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Weber, extrem wütend – Jetzt, nach dem Game over, darf er seine Wut wieder zeigen. Jetzt kann die Wut nichts mehr zerstören.
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Sofort, blitzartig: So ´ne Scheiße, hier ist nichts rein Geschäftlich, ja?
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Totale.
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Wir sehen die beiden durch die Glaswand hindurch.
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Weber hat seine Papiere in der Hand, stößt sie auf der Tischkante auf und deutet dann damit am ausgestreckten Arm nach draußen zu Henrik, der immer noch am Besprechungstisch sitzt.
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Weber feuert im Zeitraffertempo:
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Wie kommt der Typ dazu, meine Kunden anzuzapfen?
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Langer Blick Henrik , langer Blick Rimkeit.
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Weber, stößt nach: Ha?
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Weber nimmt einen Schluck Wasser aus einem Glas.
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Seine Wut springt in seinen Arm, in seine Hand.
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Wie von der Bogensehne abgeschnellt, schleudert das Glas gegen die Wand, an Rimkeits Kopf vorbei. Das Glas zerknallt lautstark.
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Rimkeit bewegt sich keinen Millimeter.
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Er flackert nicht einmal mit den Augenlidern.
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Weber hat keinen Nerv mehr.
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Wie kommt der Mann da dazu?
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Er schreit. Sein Schrei explodiert, knallt gegen die Wände, die Luft im Raum vibriert. Weber schreit aus voller Kraft, aus den Flanken, aus dem Arsch heraus.
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Rimkeit, ruhig:
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Gier. Das macht´n Loader aus.
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Weber dreht sich weg, zum Fenster.
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Rimkeit schreit ihm nach: Kapierst Du das?
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Zwischenschnitte auf Henrik. Der windet sich. Die Sache ist ihm extrem unangenehm. Er stützt den Kopf in die Hand, reibt sich die Stirn. Weber ist noch laut. Rimkeit:
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Wenn nich´ , – kannst´ Dir gleich n´neuen Job suchen!
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Weber sofort, fährt herum.
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Job? Soll ich ma´ lachen, ja? Die Brosche hat hier ´nen Job?
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Verächtlich, dreht sich zum Fenster. Endlich schweigt er, die Adrenalinspitze ist gekappt.
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Die Aggression verebbt zu leise geladener Dauerwut.
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Er packt seinen Aktenkoffer, geht hinaus.
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Durch die Scheibe sehen wir, wie er Henrik einen bösen Blick zuwirft, als er sich zu den Tischen der Loader verfügt.
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Henrik steht auf und geht hinein zu Rimkeit.
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Jetzt hat seine Stunde geschlagen, jetzt ist er dran. New Score.
Rimkeit atmet auf, legt den Kopf zurück auf die Lehne. Er ist sichtbar erleichtert.
Weber´s Demontage ist durchgestanden.
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Rimkeit zu Henrik:
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Alder , eins sachichDir, Du hast Dich gerade richtich auss´m Fenster gehängt.
Ich geb´ Dir nur ein´ Tipp: En-täusch` mich nich´!
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Unser letzter Blick fällt auf Weber.
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Er hat das Fenster erreicht. Wir sehen seinen Rücken.
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Plötzlich – hebt er die Arme, spreizt sie weit auseinander auf die Fensterlaibungen rechts und links.
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Er stützt sich schwer im Rahmen auf.
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Sein Kopf sinkt auf die Brust, auch zwei Auffangbewegungen, mit denen er den Kopf noch einmal zu heben versucht, wie ein Boxer, der einen schweren Treffer eingesteckt hat, misslingen.
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Wir sehen ihn nur von hinten, aber eins ist sonnenklar:
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er ist völlig fertig.
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– Niederlage nach Punkten.
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1995-1996 Heino Ferch (im Alter von ca. 32) – Loader Weber , Henrik Wedekind – Jürgen Vogel, Schmidt – Wolf-Dietrich Sprenger, Jo Rimkeit – Gregor Törcz