Filmszenen I …Unser Land? -Hat es denn nicht gut für uns gesorgt? in: Das Wunder von Berlin Teil 7. Heino Ferch – Jürgen Kaiser. Regie: Roland Suso Richter 2007-08

Teaser Film Das Wunder von Berlin. Heino Ferch - Jürgen Kaiser 2007-08

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…Unser Land? – Hat es denn nicht gut für uns gesorgt?…in: Das Wunder von Berlin. Teil 7. Heino Ferch – Jürgen Kaiser. Regie: Roland Suso Richter 2007-08

Abend. Die enge Küche der Kaisers.

Oberstleutnant Jürgen Kaiser (Heino Ferch) sitzt wieder einmal allein am Küchentisch, noch in Anzug und Krawatte. Er hat ein Bier vor sich. Der Großvater schlurft herein, im gestreiften Frottée Bademantel. Man merkt, wie alt, wie schwach der Mann eigentlich schon ist.

Wie immer, provoziert Walter seinen Sohn:

Stasi in der Produktion – Du hast doch in Deim janzn Leben no nie ´n VEB Betrieb von inn´jesehn.

Wär´ ma ne völlich neue Erfahrunk.

Jürgen brütet. Dann murmelt er vor sich hin:

Wärste doch in Stalingrad verreckt.

Walter dreht sich nach Jürgen, wir sehen, er hat akustisch nicht verstanden.

Jürgen blickt zu seinem Vater hoch. Deutlich, damit der alte Mann jedes Wort hören kann:

Wärste bloß in Stalingrad verreckt, Vatta.

Der alte Mann steht sprachlos. Er ist getroffen wie von einem Fausthieb.

Jürgen wendet sich ungerührt ab, starrt wieder auf sein Bier.

Murmelt wieder vor sich hin:

Mutter und ich waren so gut klargekomm´ – bis Du aufgetaucht bist.

Wir sitzen direkt neben Jürgen, sehen ihn im Profil und dahinter seinen Vater da stehen, der versucht, zu hören, was sein Sohn vor sich hinflüstert.

Jürgen, er starrt weiter auf sein Bier:

Mit Deinem stinkenden Nazimantel – hast Dich ans Kopfende des Tisches gesetzt – ohne ein Wort.

Er blickt wieder zu seinem Vater hoch. Abschätzig:

Du stehst für alles, was ich an Nazideutschland gehasst hab.

Der alte Mann ist atemlos betroffen. Er wirkt tief bestürzt und vereinsamt – dann resigniert.

Ein verächtlicher Blick von Jürgen zu Walter.

Was meinst Du weshalb ich das alles gemacht hab?

..nur wegen Dir.

Jürgen ist in seiner alten Wut auf den Vater gefangen. Er bemerkt nicht, dass er einen alten Mann vor sich hat. Er bewirft Walter mit einer Wucht, als wäre Walter vierzig und nicht der Greis, der Walter heute ist.

Der Großvater sagt gar nichts, er wendet sich erst nach rechts, dann nach links, ratlos, hilflos. Ein Geräusch von der Tür her unterbricht die untragbare Situation.

Großvater setzt sich an den Küchentisch.

Im Türausschnitt erscheint Hanna, Jürgens Frau (Veronica Ferres).

Sie kam gerade zur Haustür herein, ist im Mantel. Einen erzürnten Blick wirft sie in die Küche, dann strebt sie weiter, in das eheliche Schlafzimmer.

Jürgen bemerkt die Stimmung seiner Frau, die Atmosphare ist der Explosion nahe. Er erhebt sich, mit dem Glas in der Hand und will nach Hanna sehen.

Hanna hat im Schlafzimmer schon den Koffer hervorgeholt, wirft ihre Kleidung und persönliche Dinge hinein. Sie will ausziehen.

Jürgen geht einen Schritt ins Zimmer, bleibt stehen:

Na, willst Du auch abhauen?

-in´Westen?

Hanna

Du müsstest mich wohl besser kenn´ .is wohl kaum ´ne Lösung.

Jürgen sarkastisch

aja.

Ich erkenn´ überhaupt nichts mehr wieder. Meine eig´ne Frau ist im Neuen Forum und druckt in ihrem Laden Hetzparolen.- und ich seh einer Disziplinarstrafe entgegen.

Er ist in fast weinerlich beleidigter Stimmung. Jetzt schreit er:

Ich habe diese Familie immer verteidigt.

Ja!

..dass uns gut geht!

..dass wir genuch zu essen hab´n.

Warum verratet ihr mich auf einmal alle?

Warum ?

Mich ?

Uns? Unser Land?

Hat es denn nicht gut für uns gesorgt?

Er steht in Hannas Rücken, die Kleidungsstück um Kleidungsstück aus dem Schrank nimmt, faltet und zu den Dingen im Koffer legt.

Hanna dreht sich ruckartig um. Extrem wütend:

Mit Schlagstöcken gegen das eigene Land! Frauen, Kinder, ganz egal! Auseinandergeprügelt und verhaftet!

Auch in ihrer Stimme klingen jetzt Tränen mit.

Sie wendet sich wieder ab.

Das nennst Du sorgen.

Jürgen nah. Wir sehen, dass seine Augen glänzen: Tränen. Beide haben sich so sehr aufgeregt, dass sie beinahe weinen.

Er wird aktiv. Er fällt seiner Frau in den Arm, sie soll aufhören.

Kapierst Du denn nich´ was passiert, wenn die verlier´n , Mann, die häng´uns doch auf.

Hanna stößt Jürgen weg. Sie bückt sich nach Kleiderbügeln.

Plötzlich fährt sie herum, schreit Jürgen aus nächster Nähe an:

Wovor hast Du Angst, wovor?

Dass rauskommt, dass in diesem Haus mal eine Familie gelebt hat, die nur ausreisen durfte, wenn sie dieses Haus dem Staat überlassen hat?

Jürgen will das nicht hören. Er macht eine Abwehrbewegung, schließt die Augen.

Hanna schreit:

Und dass sie dieses Haus jetzt wieder haben wollen. Das Haus in dem wir leben.

Jürgen beginnt den Versuch, Hannas Kleidung wieder in den Schrank zu räumen.

Hanna und Jürgen geraten in einen Kampf um die Stücke. Hanna schreit ihn an

Du hörst auf, meine Sachen da wegzuräumen. Raus!

Sie expediert ihn zur Tür, gibt ihm einen Stoß.

Raus mit Dir!

Jürgen schlägt nicht noch einmal zu. Er geht.

2007-2008 Heino Ferch (im Alter von 44) – Jürgen Kaiser, Karoline Herfurth – Anja, Veronika Ferres – Hanna, Michael Gwisdek – Großvater Walter

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– – –

Die Szene des systemtreuen Vaters am Zeitpunkt des Wechsels zur Demokratie: s.a. Deutschlandlied. Selbe Situation, selbe Szene dort mit der ganzen Familie. (Dort von Faschismus zu Demokratie) Unser Land hat es denn nicht gut für uns gesorgt?? Der Vater dort heißt Hermann Sternke. HF spielte damals den jungen Vater „in Vertretung“ Hanno Schmidbauer (1995-96).

– – –

semi-offtopic:

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27. Juni 2008:

Wir beginnen mit dem aktiven Literaturstudium zu unserem Promotionsthema und fühlen uns gerade wie der Herr, den an diesem lauen Sommerabend auf das Passagierdeck der Poseidon hinaustrat und diese Monsterwelle (die Monsterwelle bei uns: der Fachliteratur) auf sich zurollen sah… AT der Diss. so far:

Beobachtungen zur Ikonologie der Filmfiguren

des deutschen Schauspielers

Heino Ferch 1989 – 2009.

Vielleicht wird es uns ja so gehen, wie den Protagonisten dieses Poseidon-Films: nach langem, manchmal aussichtslosen und umwegreichen Suchen durch den Bauch des Schiffes (bei uns: durch das Gewirr von Tausend Fakten und Theorien) fanden sie schlußendlich doch ihr Ziel.

offtopic: unsere neuesten Artikel auf wikipedia:

Christian Berkel , Roland Suso Richter , The I inside ; Ghetto (Film); Petra Müssig;

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Hermann Bauer (Kunsthistoriker) , – wie es immer so kitschig heisst: in tiefer Dankbarkeit.

Professor Bauer hat mir an Stepstones meiner geistigen Entwicklung DIE entscheidenden ermutigenden Kicks gegeben.

Ich erinnere mich beispielsweise an mein -für mich heute legendäres – Hauptseminarreferat im Großen Hörsaal 201 – brechend voll – ALLE waren da – über die Deckenfresken Johann Evangelist Holzers in St. Anton, Garmisch. ( Ich war begeistert von Holzers Genialität. Ich lag Stunden und Stunden in den Kirchenbänken der kleinen Kapelle und betrachtete die Figuren und Figurengruppen, den dramaturgischen Erzähl-Aufbau, die Farben.) Professor Bauer zeigte nie niemals nieniemals nach dem Referat eines Studenten vor Publikum irgendeine Reaktion.

An diesem Nachmittag, als ich das Rednerpult verließ und er es für die Abmoderation betrat, klopfte er für das Referat auf dem Pult mit den Handknöcheln Beifall. Ich erinnere mich noch an das wortlose Staunen der Studenten, an die Glückwünsche: Beifall! – ER hat Dir Beifall geklopft!

Ich glaube, ich war wie im Rausch, meine Freunde mussten mich die Gänge des altehrwürdigen Unigebäudes hinunterführen, ich war geradezu unzurechnungsfähig vor Freude.

Was war mein Unterschied zu einem „normalen“ sehr guten Referat? Mein Auge.

(Noch zweimal, – in unmittelbarer Nähe der Abschlußprüfungen gelang es mir, Bauers placet zu erringen: Ein Oberseminarreferat über Canaletto und die Vedutenmalerei Venedigs. Wieder stellte ich Eigenbeobachtungen über Sekundärliteraturrecherche: Treffer. Note Eins. – und bei der Prüfungs-vorbereitungs-Exkursion, der „Kadersichtung“ durch den Prof. sagte er nach meinem Referat über einen Wand-Bilderzyklus in Perugino-Nachfolge (- nach wirklich brillant sekundärliteratur-recherchierten Referaten anderer Seminaristen -) ich hätte mir alle Referate so gewünscht wie eben das gehörte.

Was machte ich anders: ich SCHAUTE und zog aus der Eigenbeobachtung auf Basis des Hintergrundwissens Vergleichsschlüsse, aus welchen ich eine kunsthistorische Einordnung des Zykus – offenbar punktgenau – ableitete.

offtopic

Voltigierfreunde Oberland IX Copyright Voltigierfreunde Oberland

Die Ommi vorne unten Mitte ist keine Funktionärin, sondern die vermutlich älteste Voltigieranfängerin Deutschlands…hähä. Die Trainerin ist die junge Dame, die den Kopf des Pferdes hält, die Co-trainerin steht direkt davor. … und so sieht das aus, wenn die „profis“ voltigieren->

update G´schichtl Polotraining Thann.

– – — PR-Meldung vom 22. Juni 2009:

Marie-Jeanette und Heino Ferch werden Eltern!->

21.6.2008

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