Filmszenen I „…Willst Du´s mir heimzahlen…?? in : Hölle im Kopf. Teil 2 ( Heino Ferch – Marc Hoffmann ) 2004-2005

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„…Willst Du´s mir heimzahlen…?? in : Hölle im Kopf. Teil 2 ( Heino Ferch – Marc Hoffmann ) Regie: Johannes Grieser, Buch: Holger Joos. 2004-2005

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Sein Gesicht ist aschfahl.

Fleckiges Licht-Schattenspiel der halboffenen Jalousien zerreißt die Physiognomie, die Augenhöhlen sind grau unterlaufen, glänzen ölig.

Sein Blick sticht, böse und hart, hart wie Stahl.

Die Brauen – scharf zusammengezogen, Zornfalte zwischen den Augen, – die rabenschwarzen Pupillen sind so erschreckend eisig, dass wir kaum Luft bekommen.

Schwarze Schatten an der Innenseite der Augenhöhlen geben dem Gesicht etwas mephistophelisch Lauerndes.

Der Mund ist ein schmaler harter Strich, ein bitter stahlkalt unnachgiebiger Zug um die Mundwinkel, auf den Wangen.

Diese Seele ist zu Stahl, zu Titan, geworden.

Die verfluchte ruhige Starre lässt ihn Abscheu erregend gefährlich erscheinen.

Der Anblick löst ein Gefühl aus, als ob wir uns plötzlich übergeben müssten vor Abneigung und Angst.

Die einzige und letzte Spur von Menschlichkeit ist seine Stimme. Sie ist leise, fast sanft, ohne Druck, der Hass oder Wut spiegeln würde, eigentlich ist sie trauernd, traurig.

Schnitt. Totale.

Wir blicken auf die Wand der Galerie, über ihr fährt ruckartig Sarahs Kopf hoch, sie schaut  hinunter zu ihrem Mann, wir mit ihr.

Unten steht Marc. Fest in den Boden gestemmt, wie eine Wand. Er trägt nicht mehr die hochelegante Baldessarini-Kleidung des Herrn Architekten, er trägt einfache Jeans, Jacke, schwarzes T-Shirt, schwarzblaues Hemd, auf das Licht und Schatten der herabgelassenen Jalousie ein Muster zeichnen als wäre es blau kariert.

Sie flüstert ihn aggressiv an, bleckt die Zähne Was willst Du?

Erinnerst Du Dich? fragt er, nicht laut, nicht lauernd, einfach so.

Langsam kommt sie die Treppe herunter.

Willst Du´s mir heimzahlen, Marc? Ist es das? Das schaffst Du nicht.

Hochaggressiv ratternd, als er sich bewegt:

Was-machst-du-da, was-machst-Du-da?

Wir sehen jetzt, dass er ein Stück Papier in den Händen hält. Er sagt:

Du hast mich belogen.

(…..)

Leise, würgend: Ich hab´ Dir vertraut, Sarah.

Er ist grau, versteinert, seine Haut scheint aus Stein zu sein. Letzendlich heißt das: auch sein Herz ist zu Stein geworden, er ist kein lebender Mensch mehr, oder er fühlt das Leben nicht mehr.

Sie schreit extrem aggressiv:

Verdammte Scheiße, weißt Du, was, ich hab´ Dir auch vertraut.

Sie fängt an zu weinen, in einem hohen wimmernd hysterischen Ton

Das hättest Du Dir vorher überlegen müssen, bevor Du es mit dieser Schlampe getrieben hast!!

Er sagt leise ohne seelische Bewegung, hebt dabei kurz anmahnend die Brauen:

Du wolltest mich umbringen.

Ihre weinerliche Stimme kippt in hohen Diskant:

Du wolltest mich verlassen.

Wegen dieser Frau.

Jetzt ist ihre Stimme ein infantil hohes Winseln.

Das hättest Du nicht tun dürfen. So was macht man nicht! Das macht man nicht!

Ihre Arme hängen brettsteif herab, die Hände zu Fäusten geballt.

Marc´s Blick sackt kurz ab. Während ihrer Anklage geht ein nervös zuckender Lidschlag über seine Augen. In diesem Punkt muss er ihr Recht geben. Dann blickt er sie sofort wieder hart und starr an.

Sie ist in völliges, totales, hoch winselndes Weinen übergegangen. Ihr Gesicht ist tränenverschmiert, die Haare wirr, ihre Haltung die eines steif weinenden Kindes.

Er, leise:

Sarah..

Sie äfft ihn nach:

Saraaah!

Hebt die Pistole  gegen ihn,- zielt.

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