Filmszenen I …Sag wo die Soldaten sind?.. in: Marlene. Teil E. Heino Ferch – Carl von Seidlitz. Regie: Joseph Vilsmaier 1999-2000

Teaser Film Marlene. Heino Ferch - Carl von Seidlitz. 1999- 2000

Bildquelle und Bildrechte bei perathon Filmproduktionsgesellschaft

…Sag, wo die Soldaten sind? Zogen fort, der Krieg beginnt.. in: Marlene. Teil E. Heino Ferch – Carl von Seidlitz. Regie: Joseph Vilsmaier 1999-2000

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Die Szene.

Salzburg, Spätsommer 1937.

Ein herrlicher Sommertag. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne lacht. Das richtige Wetter für einen Ferientag in Salzburg.

Marlene flaniert mit Rudi, ihrem Gatten und Maria, ihrer Tochter, durch die Franziskanergasse. Die Familie betritt ein Geschäft und kommt kurz danach wieder heraus. – mit Tüten und Tütchen und – when in Rome, do as the Romans do – ganz in Tracht. Marlene und Maria im traditionellen Salzburger Dirndl und Rudi mit Trachtenjanker und Schleiferl.

Man kutschiert im Fiaker zum Domplatz , wir sehen, wie die Familie der offenen Kutsche entsteigt. Im Hintergrund der Residenzbrunnen, an dem schon Wolfgang Amadeus Mozart zu seiner Zeit vorbeieilte.

Schnitt.

Die Gitter des Loggia des Dom-Hauptportals , dort, wo während der Salzburger Festspiele das Bühnenpodest der Jedermann-Aufführung steht.

Hinter den Gitterstäben ein Gesicht.

Carl. Er hat Marlene und ihre Familie offensichtlich schon erblickt. Er wusste, dass Marlene heute in Salzburg sein wird, sie hatte es ihm geschrieben.

Er hat sie, will es scheinen, schon lange nicht mehr gesehen. Auch jetzt kann er nicht einfach auf sie zugehen – Marlene´s Familie.

Frau Dietrich, Frau Dietrich!

Ein Kind läuft Marlene nach, es will ein Autogramm von ihr.

Rudi und Maria gehen schon weiter, während Marlene sich zu dem Kind niederhockt und in dessen Poesiealbum die Seite mit ihrem Foto aufblättert.

Marlene ist nur wenige Meter von der Portalloggia entfernt, Carl beobachtet die beiden mit offensichtlich großer Aufregung. Er wirft noch einmal einen Blick nach Rudi und Maria – die beiden sind weit weg. Dann, erregt:

Lena!

Film Marlene Regie Joseph Vilsmaier. Heino Ferch als Carl Seidlitz
Bildquelle und Bildrechte bei perathon Filmproduktionsgesellschaft

Wir blicken mit Carl zwischen den Stäben des Gitters hinaus auf den Platz.

Marlene hört sofort. Sie sucht nach der Stimme. Steht auf. Kommt näher. Jetzt hat sie ihn erkannt, sie beginnt zu rennen. Jetzt ist sie bei uns hinter dem Gitter.

Augenblicklich nehmen sich die Beiden an den Händen.

Marlene:

Carl!

Carl und Marlene werden sich kurz danach in den Bergen weit oben bei einer Almhütte treffen. Sie lieben sich dort, aber schnell erzeugen die unterschiedlichen Lebenspläne der beiden Dissonanz. Man trennt sich wieder auf unbestimmte Zeit.

Carl ist Leutnant, Versorgungsoffizier, jetzt, zwei Jahre vor Kriegsbeginn, will er seinem Land zur Verfügung stehen. Marlene wird wieder in die USA zurückgehen.

Marlene und er werden sich noch einmal ganz kurz sehen, in einem kleinen Ruine, in einem Wäldchen in Frankreich. Carl wird zu dieser Zeit schon in der Resistánce sein, er hatte erkannt, dass er nicht dem Vaterland, sondern einem Raubmörder-Regíme gedient hatte.

Als Marlene nach Kriegsende aus den USA zurückkehrt, erzählt ihr Lotte, Carls Schwester , dass Carl noch kurz vor Kapitulation der Deutschen gefasst und standrechtlich hingerichtet worden war.

Marlene wird bis 1975 noch auftreten. Immer noch schlank, immer noch in ihrem legendären hautengen Kleid mit der bodenlangen Pelzstola.

Die Schluß-Szene.

Wir dürfen dabei sein.

Große Bühne, Publikum. Der rote Samtvorhang öffnet sich, Marlene erscheint und geht langsam zum Mikrofon.

Sie wird frenetisch beklatscht. Bravorufe. Die Menschen erheben sich von den Sitzen. Standing Ovations.

Sie beginnt mit einem ihrer legendären Lieder: Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt. Nach der ersten Zeile unterbricht sie. Der Dirigent klopft ab.

Marlene, am Mikrofon ins Publikum:

Meine Damen und Herren, ich möchte heute abend mit einem anderen Lied beginnen.

Ich singe es für einen toten Freund.

Ich singe es für ihn und für alle anderen, die in die schrecklichen Kriege laufen mussten und nicht wollten.

Die sich auch gewünscht haben, dass diese Welt friedlicher wäre.

Das Leben gerechter.

Die Menschen glücklicher.

Is nich´so.

Sie gibt dem Dirigenten Zeichen. Wir hören statt des vollen Orchesters eine einzelne Gitarre.

Marlene singt:

Sag´mir wo die Blumen sind

Wo sind sie geblieben?

Was ist geschehn?

Sag mir wo die Blumen sind

Mädchen pfückten sie geschwind

Wann wird man je verstehn?

(..)

Sag mir wo die Männer sind

Zogen fort, der Krieg beginnt

(..)

Sag wo die Soldaten sind

Wo sind sie geblieben

(..)

Was ist geschehn?

Sag wo die Soldaten sind?

Über Gräbern weht der Wind.

Wann wird man je verstehn?

Wann wird man je – verstehn.

1999-2000 Heino Ferch (im Alter von 36) – Carl von Seidlitz, Marlene Dietrich´s geheimer Geliebter, Katja Flint – Marlene Dietrich; Herbert Knaupp – Rudi Sieber, Marlene´s Ehemann; Christiane Paul – Tammy, das Kindermädchen, Theresa Vilsmaier – Maria Sieber, die Tochter

Hannes Wader Es ist an der Zeit->

Hannes Wader Es ist an der Zeit (auf youtube)

Hannes Wader singt: Es ist an der Zeit. Bildquelle: youtube. Bildrechte: Bayerischer Rundfunk. – Das Dritte. click auf das Bild, um den Film abzuspielen.

Hannes Wader: Zogen einst fünf wilde Schwäne->

i.M. mein Großvater Peter Cieplik (31. Mai 1886 – 25. März 1930), Schachtmeister im Bergbau in Schlesien und: Soldat. Gestorben an den Spätfolgen einer Kriegsverletzung. Sein Sohn Georg war zu diesem Zeitpunkt acht Jahre alt. Fünfzehn Jahre später starb Georg Cieplik als Soldat der Kriegsmarine im nächsten Weltkrieg. Sein Bruder Hanns war Jagdfliegerpilot. Er lebt noch. Seine Schwester Maria musste vor der herannahenden russischen Front nach Westen fliehen und erlebte, was viele Frauen damals erleben mussten. Maria war meine Mutter. Auch sie starb an den Spätfolgen ihrer Kriegserlebnisse.

Sophie Cieplik (15. Sep. 1897 in Malen/Trebnitz, gest. 24. Aug. 1973 in Osterhofen/Niederbayern) Foto 1959Sophie Cieplik (*15. Sep. 1897 in Malen/Trebnitz, gest. 24. Aug. 1973 in Osterhofen/Niederbayern) Foto ca 1972 Der Vater meiner Mutter, Peter Cieplik sen. Schachtmeister im Bergbau in Oberschlesien

Hanns Cieplik * 1922, Foto ca. 1943 Mein Onkel Georg Cieplik Marinesoldat, gefallen 1945 Jeannot Oberstudienrätin Rose Schaefer, die mir ab dem Tag, da ich verstehen konnte, jeden Sonntag Nachmittag Geschichten vorlas, bis ich selbst des Lesens mächtig war. Rose Schaefer war meine Patentante und die leibliche Tante von Sabine Kaspereit MdB

Mein Großvater väterlicherseits Hans Glaser sen. 1902 - 1973Großmutter väterlicherseits Louise Glaser 1911-1974
Hans Glaser * 1934 Foto ca. 1990 Maria Cieplik 1959Maria Cieplik 1924 - 1994
Andrea-Maria Glaser M.A. 1990 Fotograf: Gabor Ferencz

Die Mütter meiner Eltern hießen übrigens : Sophie und Luise. – Echt.

Foto 13, 14: und 15 Gabor Ferencz

Die Kamera ist eine Waffe,
die in den Händen eines schwachen Charakters
zur Missbrauch führen kann,
soll es Portrait oder Akt sein.

Gabor Ferencz

…Licht und Fotokamera wohlwollend eingesetzt: 1980 Foto1 , 1980 Foto 2 . Fotograf: B. Woehrl, Studioarbeiten für die Meisterprüfung zur Fotografin. (Natürlich bestanden.) Die abgebildete Person? Suchen Sie nicht danach, Schönheit ist vergänglich und körperliche Perfektion ein Privileg der Jugend.

Kommentar 1:

Interessant ist, dass die beiden Schauspieler Heino Ferch und Katja Flint in zwei Projekten in Figuren schlüpfen, die in identischer Beziehung zueinander stehen (s.a. HF und Moritz Bleibtreu- ähnlicher Vorgang in Lola rennt und Vom Suchen und Finden..) In beiden Fällen verkörpern sie ein Liebespaar unterschiedlichen Alters, er jünger, sie älter, das sich zueinandergezogen fühlt, aber an den unterschiedlichen Lebensplänen scheitert: Marlene und Widows.

Kommentar 2:

Ikonografischer Vergleich Filme Marlene - Vom Suchen und Finden der Liebe

Die Ähnlichkeit dieses Auftrittes am Schluß des Filmes mit dem Schlußauftritt von Venus Morgenstern in Vom Suchen und Finden der Liebe drängt sich geradezu auf. Ähnlich das Kostüm, die scharfe Hinterleuchtung, die die Sängerin als Silhouette zeigt, die Frisur. Sogar in der Instrumentierung des Liedes, (Pizzicati der Violinen) und die Melodieführung ähneln sich in diesem Moment die Szenen der beiden Filme Marlene und Vom Suchen und Finden.. Beide Frauen beklagen eine vergangene große Liebe, einen verstorbenen Liebhaber.

Kommentar 3:

Für HF ist diese Stelle am Domplatz, wo Carl Marlene erwartet , sicherlich mit biografischer Erinnerung verknüpft, – er hat in Salzburg studiert und an den Jedermann- Aufführungen mitgewirkt.

Kommentar 4: Genau dort am Domplatz hat unsere Frau Ignaz zum ersten Mal eine Melodie gehört, die sie damals noch nicht kannte. An der Ecke des Domes saß ein Gitarrist und spielte. Nach dem zweiten oder dritten Riff fing unsere gute Frau Ignaz ganz unvermittelt zu weinen an. – Der Orpheus-Effekt. Ist das so schön und so traurig, das Lied. Später klärte man sie auf. Es war: Tears in Heaven.

 Und jetzt weint sie schon wieder. Sie meint, es seien nicht ihre Tränen. Es seien die ihrer Mutter, die schon als Kind ihren Vater im Krieg verlieren musste. Bis ins siebte Glied, heißt es in der Bibel.

11.6.2008: Nachgefragt – wußt´ich nicht (das große Schweigen nach dem Krieg) mein Großvater mütterlicherseits hieß Peter Cieplik und war Schachtmeister beim Bergbau in Schlesien . Der andere Großvater, Hans Glaser sen., war Bezirkskaminkehrermeister . .und, wenn ich richtig informiert wurde, war mein UrUrgroßvater väterlicherseits: Köhler. (beiseite: HF hat in einem Film das Outfit eines Schlotfegers benutzt: Straight Shooter nähert sich seinen Opfern als Kaminkehrer verkleidet)

Beide Großväter hatten mit Kohle zu tun, der eine vor der Verbrennung, der andere danach. Beider Arbeit hatte mit rauf und runterkletterei zu tun, der Kaminkehrermeister auf Dächern, die Berggraten und Gipfeln (am Kamin) vergleichbar sind, der andere im Berg.
Ohne dieses Wissen oder explizites Erinnern wählte ich Klettern als meine Sportart. Rauf und runter sowieso, Berg, Gipfel und beim Klettern gibt es eine Formation – deren Beklettern ist eines meiner besonders gut beherrschten Kletterstile: Kaminklettern…

9.6.2008

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