Filmszenen I Potpourri: Szenen – Figuren – Blicke Teil 4 (alle Figuren: Heino Ferc

Filmszenen I Potpourri: Szenen – Figuren – Blicke Teil 4 (alle Figuren: Heino Ferch)

Architekt Marc Hofmann  in der Schlußszene mit Sarah, seiner Frau (in: Hölle im Kopf 2004-2005):

Amerkanische Marc. Da steht er.


Sein Gesicht ist aschfahl.


Fleckiges Licht-Schattenspiel der halboffenen Jalousien zerreißt die Physiognomie, die Augenhöhlen sind grau unterlaufen, glänzen ölig.


Sein Blick sticht, böse und hart, hart wie Stahl.


Die Brauen sind scharf zusammengezogen , Zornfalte zwischen den Augen, die rabenschwarzen Pupillen sind so erschreckend eisig, dass wir kaum Luft bekommen.


Schwarze Schatten an der Innenseite der Augenhöhlen geben dem Gesicht etwas mephistophelisch Lauerndes.


Der Mund ist ein schmaler harter Strich, ein bitterer harter stahlkalter unnachgiebiger Zug um die Mundwinkel, auf den Wangen.


Diese Seele ist zu Stahl, zu Titan, geworden. Die verfluchte ruhige Starre lässt ihn Abscheu erregend gefährlich erscheinen.


Der Anblick löst ein Gefühl aus, als ob wir uns plötzlich übergeben müssten vor Abneigung und Angst.

Die einzige und letzte Spur von Menschlichkeit ist seine Stimme. Sie ist leise, fast sanft, ohne Druck, der Hass oder Wut spiegeln würde, eigentlich ist sie trauernd, traurig.

Anwalt Christian Weller (in: Der Anwalt und sein Gast, 2002-2003):

Dann hab´ ich sie gefragt,……………..


er hebt den Blick.


……….….. ob sie mich heiraten möchte.


Direkt am Satzende verändert sich sein Blick, der bisher nur absichtslos aus den Augen herausgesehen hat, wie unser aller Blick. Wir sehen aus unseren Augen, um nicht gegen die nächste Wand zu laufen.

Sein Blick beginnt von innen zu leben.


Aus dem simplen Report wird im Nachklang, als er am Satzende den Mund schließt, eine Art Freude, ganz ganz leise, ein kaum hörbares Echo.


Seine Lippen liegen ganz locker aufeinander, der Blick, die Augen, sein Gesichtsaudruck sind plötzlich sehr entspannt, sanft. So sanft wie seine Stimme.


Die gläsern wasserklaren Pupillen lassen für einen Moment den Blick ins sein Inneres zu.

Wohlwollen… Ein Hauch eines unmerklichen Lächelns, das er spürt, leuchtet durch diese quellblauen Augen.

Etwas, das in ihm angeblasen ist, wie ein Funke, der aufglüht, wenn ein Lufthauch darüber streicht.

Er hebt kurz eine Augenbraue, es sieht ein klein wenig aus, wie selbstironische Spannung, die abwartet, wie Juliette reagiert.

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Christian läuft. Er läuft in maximalem Tempo, die Straße entlang, beginnt durch die Anstrengung heftiger zu atmen.


…always and forever…

…believe me….


..singt die Stimme.


Schmerz und Anstrengung pressen ihm Tränen ab.


Christians Gesicht verzerrt sich zu einer extremen Grimasse von Weh und Leid.

Es wirkt, als wäre er nur noch Schmerz.


Das fortgesetzte Rennen, so scheint es, brennt durch seinen Leib, durch alle Muskeln.

Er rennt mit schmerzvoll aufgerissenem Mund, maximaler Kraftanstrengung, er zerrt Atem ein, dabei schließen sich seine Augen.


Sie öffnen sich nicht mehr.


Obersturmbannführer Rauffeisen (in: Der Unhold)

Rauffeisen ist in Winteruniform, schwer behängt mit Waffen, Fernglas, er bereitet eine Verschanzung auf der Burg vor.

Laut, im Befehlston:

Jungmannen, schließt die Tore. Blockiert alle Ausgänge, besetzt die Geschütze, alles feuerbereit machen. Auf die Türme,

Er springt auf einen Kasten und hält eine einpeitschende Rede.

Er sieht völlig verändert aus. Seine Haut ist fahlbleich, er wirkt total übernächtigt, fanatisiert, die Augen sind tiefdunkel unterlaufen, er ist unrasiert, trägt eine einfache Soldatenschirmmütze, hat Verletzungen über den Augen. Sein Blick ist nicht wiederzuerkennen, wir sehen einen Menschen, der irr ist, verwildert, fanatisiert, sein Denken ist tunnelartig verengt. Seine fanatische Wut ist Angst.

Die Zeit ist gekommen, der Feind steht dicht vor den Toren. Soll er nur kommen. Die Burg ist gerüstet und der Sieg wird unser sein. Wir zeigens ihnen wir schlagen sie wir vernichten sie, diese Burg wird sich niemals ergeben, niemals, Sieg

..heil..

…sieg…

…heil..

Sein Blick ist irr, geht unsteht wild hin und her. Die Augen sind weit aufgerissen, so weit, dass immer wieder die ganze Pupille sichtbar ist. Er brüllt aus vollem Hals.

Auf Eure Gefechtsstationen Jungs los los…

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Plato (in: Spiel um Dein Leben)

Nick geht an ihm vorüber – weg, aus dem Raum. Plato ist jetzt allein. Close up.

Was wir jetzt sehen, ist Platos zweiter Showdown.

Da steht ein Mann, der gefoltert ist von sich selbst.

Sein Gesicht ist geradezu entgleist, die Wangen erschlafft, ein winziges Zucken geht durch seinen Nacken, als ob er erschrecken würde, oder einen Nackenschlag erhielte.

Er steht da mit erhobenem Kopf, der Blick weicht auf ins Nichts, suchend, schwarz, er atmet schwer.

Wir fühlen, da steht jemand, der gerade erkennt, dass er eine eisige einsame kalte Hölle erzeugt hat, in der er jetzt leben wird.

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Anton Glauberg (in: Mord am Meer.)

Glauberg hat jetzt eine Halb-Halb –Chance.


Ihre Augen irren ab, sie überlegt, während wir aus dem off seine Worte hören:


Ich will nicht, dass er ohne Vater groß wird.


Sylvia legt den Kopf schief, hört zu, überlegt.


Schnitt auf Glauberg.


Er drückt den kuscheligen Hund immer noch wie ein Menschenbaby an sich, hält ihn im Arm, schützend, beschützend. Mann und Hund drücken noch immer ihre Köpfe aneinander.


…..Daß er Gefahr läuft, nicht zu erkennen, was er wirklich braucht, was er liebt. ….


Glauberg ist sehr erregt, der Blick aus seinen schwarzen Augen spiegelt tief eingebrannte Trauer und akute Alarmiertheit zugleich.


Ein Zug von bodenloser Traurigkeit liegt über den Brauen.


Für ihn geht es hier um extrem Wichtiges.


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