Filmszenen I Der Schutzengel. Heino Ferch als Marc Bittner – Kommentar

Der Schutzengel. Heino Ferch- Marc Bittner

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filmpool Film und Fernsehproduktion GmbH & Co. KG für RTL2

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Kommentar:

Diese Szene ist die äusserst präzise Exposition zu einem dicht erzählten spannenden Handlungsverlauf, der ungebremst in eine Katastrophe führt. Bittners Psyche ist eine Pandorabüchse und Dr. Fender wird nicht widerstehen können, sie zu öffnen. Sie verhilft Bittner zur Flucht.

Heino Ferch wird in den nächsten 90 Minuten vor unserem staunenden Auge in der Figur Bittners ein Portfolio von blitzartig wechselnden Persönlichkeitsfacetten ausbreiten,
die vom völlig hilflosen Kind über den leicht schüchternen Stotterer, den Tobsüchtigen, den geschmeidigen Verführer bis zum größenwahnsinnigen Intellektuellen reichen.
M
it- und hinreissend porträtiert er eine messerscharf analysierende hinterhältige tückische Psyche.
Die nachlassende Medikamentenwirkung, -markiert durch graduell nachlassende Sprachstörung,- enthüllt zunehmend Bittners sadistische Fixierung.

Der Film ist m.E. in allen Aspekten gelungen, Buch, Dialoge, Regie, Szenen, Licht, Musik, Erzähltempo, Spannungskurve, alles passt. Die Handlung ist mit Leitmotiven und der closed loop Erzählform perfekt durchkomponiert.

(Parabel: Eine Frosch und ein Skorpion wollen den Fluss überqueren. Der Frosch bietet dem Skorpion an, ihn auf seinem Rücken mit hinüberzunehmen. Mitten auf dem Fluss sticht der Skorpion den Frosch.
Warum hast Du das mich gestochen, fragt das sterbende Tier, jetzt müssen wir beide zu Grunde gehen. Die Antwort des Skorpion :
Weil es meine Natur ist.)

Marc Bittner – Heino Ferch 1997 Dr. Alexandra Strauss – Barbara Rudnik www.barbara-rudnik.com Dr. Maria Fender – Christiane Paul www.christianepaul.de

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