Filmszenen I „…Machen Sie die Tür auf.“ in: Das Konto. Teil 4c: Pawel (Heino Ferch – Dr. Michael Mühlhausen ) 2003-2004

Bildquelle: www.daserste.de, Bilder: Boris Laewen. vlnr: Julia Jäger, Heino Ferch, Franziska Petri, Heino Ferch, Jürgen Schornagel


„…Machen Sie die Tür auf.“ in: Das Konto. Teil 4c: Pawel (Heino Ferch – Dr. Michael Mühlhausen ) Regie: Markus Imboden. Buch: Martin Pristl, M. Imboden, 2003-2004


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…Machen Sie die Tür auf.


Pawel hat eine große Papiertüte dabei. Er entnimmt ihr Kleidung und trägt sie zu Mühlhausen ans Bett.

Ich habe Ihnen was Neues zum Anziehen mitgebracht.


Als die Kleidung aufs Bett fällt, ruckt Mühlhausens Kopf in Richtung des Fallgeräusches. Schon dieser einfache Vorgang setzt seine CPU auf Vollast.


Er ist immer noch nicht ganz Herr seiner Sinne, wirkt schwer angeschlagen.


Dolly enthüllt Mühlhausen jetzt endlich seinen Namen. Pawel Sikorsky.


Statt einer Begrüßungshand streckt er Mühlhausen die Wodkaflasche hin. Mühlhausen lässt sie sich in die Hand drücken. Er bewegt die Flasche in Zeitlupe zu seiner anderen Hand hin. Hält sie fest und öffnet gleichzeitig den Schaubdeckel. Das gelingt einigermassen. Er schafft es, die Flasche hochzuheben und einen Schluck zu trinken.


Hat ihm nicht gut getan.


Wir hören einen überraschten Schmerzenslaut. Pawel quittiert Mühlhausens Grimasse mit einem mitleidend besorgten Anheben der Brauen.

Michaels Hand fährt zum Mund. Sein Zeigefinger tastet in die Mundhöhle. Er zieht den Finger heraus, blickt ihn an. Blutiger schleimiger Speichel klebt daran. Lippen und Zähne sind dunkelrot vor Blut – Spuren von Pawels Schlag.


Ein ärgerlich beleidigter Blick trifft Pawel.


Der erklärt:


Ich hatte keine Zeit zum Diskutieren, die Polizei war schon im Anmarsch.


Mühlhausen vergisst seine blutige Hand, er hält sie weiter gedankenlos hoch, atmet schwer, angestrengt.

Er ist immer noch auf dem Weg zurück zu vollem Bewusstsein.


Leise würgt er hervor:


Was wollten Sie denn mit mir diskutieren?


Pawel:

Über unsere Zusammenarbeit.


Pawel steht neben dem Bett an der Wand.


Aha.


antwortet Mühlhausen.


Kleine Pause.


Blitzartig und völlig überraschend – er war doch gerade noch halb ohnmächtig – packt er die Wodkaflasche am Hals und schleudert sie gegen Pawel. Der weicht aus, die Flasche zerknallt an der Wand.


Mühlhausen reißt sich hoch und spurtet zur Zimmerür.


Schnell, aber vergeblich. Die Tür ist abgesperrt.


Er rüttelt ein paarmal an der Klinke. Dann läßt er die Tür los, es hat keinen Sinn.


Close up. Mühlhausen dreht sich uns zu. Wir haben inzwischen gesehen, dass die Flasche Pawel eine Schnittwunde an der Stirn beigebracht hat.

Mühlhausen gibt nicht auf, er versucht es noch einmal. Leise, drohend:


Machen Sie die Tür auf.


Pawel ignoriert das, betastet seine Wunde.


Ich hoffe wir sind jetzt quitt.


Wir folgen Mühlhausen im Close up, er dreht sich weg, geht zum Fenster. Wir sehen ihn im Profil, es ist deutlich, dass er überlegt. Versucht er einen zweiten Ausbruch über das Fenster?


Nein. Er hat schon eine Schnittwunde.


Er setzt sich. Sein Blick huscht in kleinen Klicks immer näher an Pawel heran. Jetzt blickt er ihn an. Sein Blick erwacht, wird  immer klarer und forscht zuletzt hellwach. Er fügt sich in die Situation, ändert seine Strategie. Nur Kooperation kann ihn hier heraus bringen.

Fragt, lauernd, leise:


Was wollen Sie?


Pawel will zunächst einmal das Zuckerpackchen vom Tisch, um damit die Blutung an seiner Stirn zu stillen. Mühlhausen wirft es ihm zu, die Wurfbewegung bricht abrupt zusammen. Offenbar flammt Schmerz auf,  erinnert ihn an die Fleischwunde im Bizeps.


Pawel macht Mühlhausen mit der Situation vertraut. Er, Mühlhausen, wird wegen Mordverdachtes gesucht. Sein Foto ist in allen Zeitungen.

Noch ein Versuch von Mühlhausen:


Machen Sie die Tür auf.


Pawel Sie würden nicht weit kommen. Ihre Frau wird von der Polizei in die Mangel genommen. Wahrscheinlich hat man ihr den üblichen Mist erzählt. Je früher man Sie schnappt, desto niedriger das Strafmaß.


Endlich ganz zugewandt, präsent:


Was wollen Sie?


Kommen Sie noch in Ihre Firma?


Möglich…


Ich brauche alle Informationen, die Sie kriegen können. Fimeninterna, Strategie, Insiderinformation, alles über Aufbau, Struktur…

Mühlhausen lauernd: Und was bekomme ich dafür?


Pawel Ich werde versuchen, Sie da rauszuboxen.


2003-2004 Heino Ferch – Dr. Michael Mühlhausen, Hermann Beyer – Pawel Sikorsky Filmographie Hermann Beyer


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Kommentar:


Pawel wird sein Coup gelingen. Er wird es mit Mühlhausens Hilfe schaffen, sich direkt von einem Mafiakonto eine Summe Geldes auf ein eigenes schweizer Konto überweisen zu lassen, die ihm den Ausstieg aus der Mafia und einen sorgenfreien Lebensabend ermöglicht. Happy End für „Dolly“, Pawel.


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