Filmszenen I „..wenn einer auf die Piste pinkelt, ..“ in: Winterschläfer Teil 1b Porträt Marco. ( Heino Ferch ) Regie: Tom Tykwer. 1997

Teaser Film "Winterschlaefer" Regie: Tom Tykwer. Heino Ferch - Marco.

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„..wenn einer auf die Piste pinkelt, gibt´s ne Grossfahndung..“ in: Winterschläfer Teil 1b Porträt Marco. ( Heino Ferch ) Regie: Tom Tykwer. Buch: Anne-Françoise Pyszora,Tom Tykwer 1997



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Szene in der Küche.

Rebecca Jetzt wart´s doch erstmal ab! Vielleicht hat nur n´Spinner ´ne Runde gedreht und das Auto dann irgendwo stehn´ lassen.

Marco kaut hektisch.

Laura Was war´n noch in dem Auto?

Marco angestaut, sarkasmus-geladen, nickt:

Mm wahrscheinlich.


Klamotten, Weihnachtsgeschenke, alles mögliche.

Er wirkt wie adrenalingeboostert, als hätte er zwei Finger in der Steckdose.

Zu sich selbst:

Ich muss da hin, der Typ steht unter Valium!

Er schmeißt das Käsestück auf den Tisch, rennt zur Küchentür raus.

Von draußen zu Becki: ich nehm´ Dein Auto, ja?

Becki, noch frühstückend: ich muss doch gleich zur Arbeit!

Marco kommt zurück in Jacke. Dann mach´ schnell. Komm, komm, ..

Becki lässt sich scheuchen. Sie nimmt den letzten Bissen im Aufstehen, rennt geduckt startend zur Tür, um sich anzuziehen.

Laura, allein mit Marco, Becki ist in der Diele. Nach einem Moment Pause:

Warum hast´n Schlüssel eigentlich stecken lasssen?

Marco wollte schon raushechten, dreht sich zurück, starrt Laura vernichtend an.

If looks could kill, she were dead right now.


Feuert einen wieso-denn-wohl, ich-Tarzan- Becki-Jane- Blick …. kapiert? nach der armen Laura.

Schnitt. Szene in der Skischule.

Rebecca und Marco arbeiten beide für Gerd´s Skischule, Becki als Disponentin im Büro, Marco als Skilehrer.

Dienstbeginn.

Vier Schüler warten, Becki muss sie hinhalten, Marco ist nicht da.

Tür auf.

Marco in Skilehrerklamotten und Sonnenbrille.

Tschuldigung Tschuldigung Tschuldigung, Tschulding,

Becki: Und?

Marco reißt – zack – seinen Dienstplan vom Klemmbrett.

Wenn einer auf die Piste pinkelt, gibt´s ne Großfahndung!

Aber n´geklauter Wagen – das is für die wie..wiewie…

Schaufelt seine Skistiefel aus dem Spind

..wie ne Ufolandung .

(Foto Marco Becki)

Schnitt.

Blick auf Becki. Sie steht an die Wand gelehnt und hört ihm zu, ernst.

Marco aus dem Off zitiert einen bayerischen Polizisten, in kollerndem Urbayerisch:

Wos host g´sogt, a Auto, wia, wia, wos a Aaudo mied via Reedan oda woos?

(alle Achtung, well done – inclusive rollendem Zungen-R!)

Becki ist wachsweich. Er kann sie zum Lachen bringen.

Er hastet an ihr vorbei, wieder in staubtrockenem Hochdeutsch, getrieben, schnell:

Die Schlüssel!

Er hält ihr seinen Körper hin, in beiden Händen seine Skistiefel. Rebecca greift tief in die Taschen seiner Jacke und ergräbt sich die Autoschlüssel.

Er täuscht blitzartig und sehr charmant einen Luftkuss für Becki an, die Schüler stehen direkt hinter ihm jenseits der Theke. Er taucht unter der Theke durch und:

So, auf geht´s! lässt seine Skischüler hinter sich hertrappeln.

Sweet sweet seducing young man, könnte alles so schön sein.

Is aber nicht. Warum? Kommt noch.

Vorgriff:

Rebecca ist Übersetzerin von Romanen. Wir dürfen ein Stückchen Text mit anhören, das sie an einem ruhigen Nachmittag, als sie allein in der Wohnung ist, übersetzt.

Der Text zeichnet ihre Gefühle für Marco und lässt bereits anklingen, dass sie und er auseinandergerissen werden:

As the moisture flowed into droplets on the glass

and her own eyes were dry

she knew that she had loved him.


She had loved him for the smell of the sun

and the salt on his body

and the smoothness of his skin.

But she had also loved him for himself.

Fallible and guilty.

And it was this self which was now lost.

There was an ache in the back of her throat,

needing moisture

but remaining dry.

So ist sie: Rebecca.

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