„…ich bin ein gläubiger Mensch.“ Heino Ferch als Roman Cycowski in: Comedian Harmonists, Regie: Josef Vilsmeier, perathon 1997
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Roman und Mary hatten gerade zusammen getanzt.
Very Close Up auf die Gesichter. Beide ganz dicht voreinander.
Die Tanzbewegungen verebben. Roman hat sie ausklingen lassen. Mary weiss zunächst nichts damit anzufangen, sie wirft einen klitzekleinen unsicheren Blick zur Seite, sieht ihn dann wieder an. Beide lösen die Körperspannung der Tanzhaltung.
Im Hintergrund leise weiter der Tango.
Roman sieht sie an, intensiv, unruhig. Dann, leise und sehr ernst:
Ich hätte doch gerne eine Antwort.
Mary lächelt.
Ja, Roman, Ja ich heirate Dich. Ja, immer wieder.
Ich wäre sehr glücklich, wenn ich Deine Frau sein dürfte.
Roman blickt immer noch ernst.
Er wirkt ganz kurz erleichtert. Dann kehrt Anspannung zurück, er senkt immer wieder den Blick, nimmt ihn wieder auf, in Mary´s Augen.
Mary´s Lächeln verstummt.
Du freust Dich gar nicht.
Doch.
Warum bist Du denn dann so ernst?
Roman zögert, denkt..dann:
Weil es ein ernstes Problem gibt.
Was denn?
Romans Blick geht einen Moment suchend in die Ferne, er fasst sich. Gleich wird er etwas sehr wichtiges, sehr Persönliches sagen. Wir sehen, wie er sich innerlich strafft, darauf vorbereitet.
Dann sagt er:
Ich bin ein gläubiger Mensch.
Mary ist zuerst aufmerksam ernst, nickt, lächelt ihn dann aufmunternd, fast schelmisch an. Sie kann ihre Freude an ihm trotz des ernsten Themas nicht ganz unterdrücken.
In Roman arbeitet es, seine Wangenmuskeln spielen, er schluckt.
Du…Du müsstest zum jüdischen Glauben übertreten.
Er schaut ihr unverwandt in die Augen.
Mary ist schockiert, sie bricht den Blickkontakt, ihr Mund öffnet sich, als bräuchte sie schnell Sauerstoff, sie schaut nach unten. Roman sieht sie weiter unverwandt an, nickt dann leise, seine Worte bestätigend.
Mary muss sich setzen.
Da muss ich darüber nachdenken.
Dafür brauch´ich ein bisschen Zeit..
Totale. Die beiden gehen auseinander, Mary setzt sich an einen der prachtvollen blumengeschmückten Tische, stützt ihren Kopf auf die Hände. Sie ist immer noch schockiert.
Close up auf Romans Gesicht.
Der ist entschlossen, ernst, besorgt. Seine Position ist fraglos. Für ihn geht es jetzt um diese Frau, auf keinen Fall um seinen Glauben. Entweder, sie tritt zum jüdischen Glauben über, oder er muss sie loslassen. Sein Glaube ist der Massstab.
Ende der Szene.
Mary wird, trotz des heraufziehenden Hitler-Mörderregimes, die mutige Entscheidung treffen, zu konvertieren. Die beiden werden heiraten.
Heino Ferch – Roman Cycowski. Katja Riemann – Mary.
Film-Standfotos von Petro Domenigg:
Ben Becker, Heino Ferch, Max Tidof, Heinrich Schafmeister, Ulrich Noethen,Kai Wiesinger (vorne) © Dor Film/Perathon Film/Petro Domenigg
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Kommentar 2:
Wenn Sie die Musik im Stil der Comedian Harmonists mögen: Empfehlung
Max Raabe und das Palastorchester.
Max Raabe – ein Vollprofi der Selbstdarstellung; jeder Gesichtsausdruck, jede Bewegung sitzt auf den Punkt – hat eine Gruppe von Chicago Mafiosi der20er Jahre um sich geschart. _ sehen Sie sich nur die Gesichter der Herren an, direkt aus „Der Pate Teil 1-3“. die ganz nebenbei noch prachtvolle Musikanten sind. In den Geigenkoffern also keine MGs. Vergnügliche Conference, die ihre Hauptwirkung aus Raabes virtuos verlangsamtem Timing zieht, Retroballet in erträglichen Quantitäten und Schlager, die Sie wieder erkennen, wenn Sie über 45 sind. Ein leichtherziger Abend.
Wenn das Palastorchester nicht live in Ihrer Nähe spielt..dann gibt es sie auch für´s Heimkino. ->Amazon.de
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…unglaublicherweise hat das Palastorchester als letzten Zugabetitel auf dieser DVD zum Publikums-Chillout ein südamerikanische Version eines – Mariengebets (ja, Sie lesen richtig) gewählt: Ave Maria – unplugged nur mit Akustikgitarre a cappella.
Filmszenen 
