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Filmszenen I ..ich glaube an Dich, mein Freund…in: Company Business (Dinosaurs) Teil 3. Gene Hackman – Sam Boyd. Buch und Regie: Nicholas Meyer, 1990-1991


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Inzwischen

Sam und Pjotr finden Unterschlupf für die Nacht bei einem arabischen Geldwäscher. Der hatte mal sogar goldene Toilettensitze, ist jedoch momentan sehr klamm. Er lagert auf dem blanken Parkett-Boden seiner Villa, das Inventar ist verkauft oder verpfändet. Bis auf ein paar Raktenteile in großen Holzkisten auf dem Dachboden. Waren mal für die Contras gedacht.

Am anderen Morgen ist das Haus umstellt. Die CIA. Sam und Pjotr können nur noch durch das Dachfenster fliehen: Ein beherzter Sprung ins Wasser –  die Villa liegt direkt am See.

Den Geldkoffer mit den zwei Milliömchen columbianischen Lösegeldes haben unsere Freunde nicht verloren. Leider sind die Scheine registriert.

Man geht spazieren im nahen Wäldchen. Pjotr kennt den Mann, gegen den er ausgetauscht werden sollte. Der Mann war sechs Jahre lang Pjotrs Führungsoffizier in den USA. Und es war wirklich der U-2 Pilot Sobel. Allerdings hatte er mehrere Imagewechsel durchgemacht.

Die Russen hatten den abgeschossenen Piloten umgedreht, nach USA zurückgeschickt und dort als Spion eingesetzt, er sollte dort ein Network aufbauen. Zusammen mit Pjotr.

Als Pjotr verhaftet wurde, verschwand Agent Sobel. – und tauchte als Uni-Professor Robert Kelly in Texas wieder auf. Das weiß Sam. Sam hatte den Mann ja am Schalter in Washington-Airport als der verschwundene Professor Robert Kelly wieder erkannt.

Der Professor war, anders als die Medien glaubten, eben nicht entführt worden.  Er wollte einfach zurück nach UdSSR, um dort die Identität von Uni-Professor zu Agent  zurückzuwechseln.  Als reaktivierter Spion  Sobel wollte er anschließend in USA wieder einreisen und seine hoch lukrative Agententätigkeit dort für die Russen fortsetzen.

Kompliziert, was?

Vor der Szene.

Nur so viel: Pjotr Ivanovich Grushenko (Mikail Barishnikov) hat in Frankreich eine feenhaft schöne Tochter, Natasha, Alter ca 24, die günstigerweise bei einem Japanischen IT-Giganten in Paris arbeitet.

Unsere Freunde treffen sich mit Natasha, übergeben den Koffer mit den – leider immer noch nummerierten – zwei Milliömchen an die schöne Maid.

Die zahlt sie einfach unter irgendeiner Kostenstelle bei ihrem japanischen Brötchengeber auf ein Schweizer Nummernkonto, schreibt eine Vollmacht für Väterchen Pjotr – und schon steht dieser – nach einem Kurztrip nach Zürich – wieder in Paris: mit einem Koffer blütenrein gewaschenen Geldes.

Eine Million für jeden unserer Freunde und ein geruhsamer Lebensabend winken.

Leider ist da schon wieder der blöde Geheimdienst. Dieses Mal arbeiten KGB und CIA Hand in Hand. Sie kidnappen Natasha. Der Deal: Natasha gegen Pjotr Ivanovich Grushenko plus Geld.

Telefonisch wird der Übergabepunkt vereinbart. Der Tour D´Eiffel in Paris. Pjotr soll im einen – gläserenen – Aufzug nach oben in die Hände des KGB fahren, Natasha gleichzeitig im anderen Aufzug nach unten zu Sam. Gesagt, getan.

Die Szene

Wir sehen, wie divers verkleidete Männer an allen vier Aufzügen an den Basen der vier Pfeiler Posten beziehen. Natasha wird von den CIA-Männern in den Aufzug Sud gestoßen, der Aufzug zieht nach oben ab.

Wie stehen bei Natasha und Elliott in der gläserenen Kabine, die Leute am Boden werden klein wie Spielzeug.

Schnitt.

Am Boden.

Vor uns dreht ein Kinderkarussell seine Kreise. Dahinter der Südpfeiler des Eiffelturms. Die Kamera zoomt an den Pfeiler heran. Die gelbe Fahrgastkabine des Aufzuges krabbelt wie ein gelber Käfer nach oben.

Schnitt.

Pjotr im Auto vom Flughafen zum Eiffelturm. Pjotr hat sich verändert. Französischer Name, angeklebter Oberlippenbart, dunkle Sonnenbrille, weisser edler Trenchcoat aus Mohair, dunkler Teint und: strahlend wasserblaue Augen, als er die Brille abnimmt.

Er scheint besorgt.

Schnitt.

Die roten Umlenkräder über der Aufzugkabine im Eiffelturm. Die Kabine ist gerade oben angekommen, stoppt, die Türen gehen auf.

Schnitt.

Wir stehen auf der Mittelplattform und sehen Elliott dem Aufzug entsteigen.

Der KGB-Chef folgt, dann Natasha. Die Gruppe reiht sich möglichst unauffällig unter die Touristen ein.

Schnitt

Das Taxi mit Pjotr. Es ist jetzt in unmittelbarer Nähe des Turmes, überquert eine Brücke.

Schnitt.

Wieder ein Aufzug.

Diesmal Aufzug Mittelplattform zur Spitze des Turmes. Elliott, seine Leute und Natasha betreten den Aufzug, die Türen schließen sich.

Unten fährt Pjotrs Taxi vor, direkt vor den Turmpfeilern. Pjotr blickt am Turm hoch. Dann löst er ein Ticket.

Wir bei Pjotr im Aufzug, man kann hinausblicken. Pjotr tut das. Der Aufzug verlässt den Schachteingang, gewinnt zwischen Tausenden von genieteten Stahlstreben an Höhe.

Schnitt in den Gegenaufzug. Natasha steht zwischen den CIA-Männern eingeklemmt da.

Schnitt. Die Top-Plattform in der Spitze des Turmes. Die CIA-Männer steigen aus, Pjotr ebenfalls. Lebhaftes Touristentreiben, unsere Leute verschwinden in der Menschenmenge.

Telefon für Elliott. Toni meldet, dass Pjotr im Turm ist: Unterwegs von der Mittelplattform zur Spitze. Der KGB Chef blickt in die Tiefe. Unten im Turm bewegt sich eine Aufzugkabine uns entgegen.

Elliott stößt Natasha allein in einen Aufzug abwärts. Hält andere Touristen davon ab, einzusteigen.

Wir bei Natasha in der gläsernen Kabine Richtung Erdgeschoß, dann bei Pjotr in der Kabine Richtung Spitze. Pjotrs Aufzug wird von einem Kabinenführer in grüner Uniform gesteuert.

Natasha sieht ihren Vater, drückt sich gegen das Kabinenfenster, ruft. Vergeblich. Glas isoliert Schall ganz hervorragend. Pjotr hat seine Tochter nicht gesehen.

Wir stehen neben Pjotr und müssen zusehen, wie Natasha in der Kabine gegenüber ruft, ihre Hände gegen das Glas legt, bis zum letzten Augenblick hofft…

Schnitt.

Der Turm nah.

Wir sehen, wie die beiden Kabinen, rot und gelb, sich begegnen, dann in entgegen gesetzte Richtungen weiter ziehen, nach oben, nach unten.

Schnitt. Die CIA-Leute.

Einer schraubt gerade einen Schalldämpfer auf seinen Revolver.

Pjotrs rote Aufzugkabine erreicht die Spitze des Turmes. Noch wenige Sekunden.

Schnitt. Oben auf der Plattform. Elliot wartet auf die Kabine. Sein Revolver ist schussbereit. Wir ahnen, er wird augenblicklich schießen, wenn die Türen aufgehen.

Pjotr ist verloren. Er ist so gut wie tot.

Demnächst weiter: – in diesem Theater.

.

.

.

.

.

Was? Protest?

Na gut. War nur ein kleiner Scherz.

.

Also:

Elliot hört das Türgeräusch des Aufzugs, dreht sich mit einer schnellen Geste in den Schusskanal, Schnitt auf Pjotr, er macht einen halben Schritt aus dem Aufzug auf uns zu.

Eine Hand greift von hinten über seine Schulter, zerrt ihn rückwärts.

Feuer, Gegenfeuer aus dem Aufzug.

Elliot wird getroffen, rückwärts gegen das Übersprunggitter der Balustrade geschleudert. Bricht zusammen. Weitere CIA und KGB-Leute verlassen die Deckung und schießen in den Aufzug. Die Türen schließen sich.

Dauerfeuer aus der Kabine auf die Agenten.

Wer schießt? Sam. Sam Boyd. Er stand verkleidet als Aufzugführer in der Kabine.

Der Aufzug zischt nach unten ab, die Agenten haben das Nachsehen, das sie mit den üblichen Kraftausdrücken begleiten. So schnell kommt für sie keine weitere Aufzugkabine.

Im Aufzug

Sam zu Pjotr:

Du hast mich gefragt, woran ich glaube. Ich glaube an Dich, mein Freund…

Na hoffentlich noch länger, denn Pjotr ist böse angeschossen. Er ist in einer Ecke des Aufzuges zusammengesackt.

Natasha konnte unten unbehelligt aussteigen. Keine Handynachricht hat sie aufgehalten. Handys gab´s damals nämlich noch nicht.

Wie entkommen nun Sam und Pjotr? Unten steht ja an allen Ausgängen auch Geheimdienst. Sam nutzt Trick siebenundzwanzig. Das Aufzugrestaurant auf der Mittelplattform. Man nimmt erstmal einen gemütlichen Drink und wartet ab, bis die Bösen weg sind.

Ein Wermutstropfen: Pjotr blutet stark. Aber er hält sich tapfer. Hoffentlich so lange, bis er in ein Krankenhaus kann. Wir wünschen´s ihm. Er ist nämlich ein Guter, ein ganz netter Guter (mit seinen russisch blauen Augen).

Ende des Films.

1990 – 91 Gene Hackman (im Alter von 60) – Der reaktivierte Spion Sam Boyd, Mikhail Baryshnikov (im Alter von 42) –der russische Spion Pyotr Ivanovich Grushenko, Géraldine Danon … Natasha Grimaud, Grushenko´s Tochter.

Kommentar1.

Wer zu jung ist, um sich noch selbst zu erinnern Mikhail Baryshnikov war eigentlich Tänzer, ein gefeierter Superstar des Klassischen Ballettanzes, ähnlich berühmt wie Nurejew. Fragt man etwas ältere  Bildungsbürger nach zwei Namen (historischer ) berühmter Ballettänzer kommt i.d.R. zuerst Nurejew, dann gleich Baryshnikov.

Filmszenen I..soll ich mal läuten? ….Company Business (Dinosaurs) Teil 2. Gene Hackman – Sam Boyd. Buch und Regie: Nicholas Meyer, 1990-1991

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…soll ich mal läuten? ….Company Business (Dinosaurs) Teil 2. Gene Hackman – Sam Boyd. Buch und Regie: Nicholas Meyer, 1990-1991

Vor der Szene

Der Amerikaner Sam Boyd (Gene Hackman), eigentlich Agent im Ruhestand, wird aus Gründen der Personalknappheit bei der Central Intelligence Agency für eine Austauschaktion, U-2 Pilot gegen einen russischen Agenten, reaktiviert.

Als Boyd den Russen Pjotr Ivanovich Grushenko (Mikhail  Barishnikov) vom Flughafen Washington, USA, nach Berlin Ost eskortiert, fällt ihm in der benachbarten Schalterschlange ein Mann auf.

Berlin. Wenige Augenblicke vor dem Agentenaustausch. Pjotr Ivanovich Grushenko geht auf Ostseite bereits auf den Austauschpunkt in einem gesperrten Berliner U-Bahn-Tunnel Nähe Alexanderplatz zu.

Da erkennt Boyd durch sein Fernglas drei Dinge:

1. der Kandidat der UdSSR-Seite ist nicht der U-2 Pilot Ernest Simpson Sobel

2. Der Kandidat der Gegenseite ist der Mann aus der Schalterschlange von Washington-Dulles Airport

3. Der Mann ist – trotz anderer Haar- und Barttracht – Professor Robert Kelly von der AM-Universität Texas, der in USA als verschwunden gemeldet worden war.

Boyd pfeift Grushenko zurück, man eröffnet das Feuer. Boyd und Grushenko retten sich in den Führerstand des U-Bahn-Zuges. Boyd startet ohne Kenntnis der Technik den Zug und fährt ihn bis zu einem verschlossenen Bahnhof über Tage in Berlin West.

Boyd und Grushenko wechseln die Kleidung. Sie zertrümmern eine Fensterscheibe und bedienen sich aus der Auslage mit Jeansjacken mit dem sinnigen Aufdruck „Gorbyman“ statt „Superman“. Die zwei sehen aus wie ein Pärchen und suchen folgerichtig Unterschlupf in einer schw ule n Tra  ns ves  ti  te  nbar. Boyd telefoniert mit seinem Chef Elliott.

Boyd und Grushenko brauchen sofort einen Unterschlupf. Elliot bestellt die Beiden zu einem sicheren Haus in Westberlin. Wahring-Strasse 32. Die beiden brechen auf – in einem gestohlenen Trabant.

Was sie allerdings nicht wissen: Elliott hat aus Washington vor fünf Minuten den Auftrag bekommen, Boyd und Grushenko mundtot zu machen.

Grushenko´s Instinkt sagt ihm das Richtige. Gefahr. Er nimmt sich  – mit Boyds eigener,  ihm  vorgehaltener Waffe – den Trabant und verschwindet. Boyd spaziert zu Wahring-Strasse 32. Es ist Nacht.

Die Szene

Boyd steht vor Wahringstr 32. Ein altes Haus. Licht dringt durch die Fenster der Doppelflügeltür. Der Klingelknopf aus Messing ist frisch poliert. Boyd hebt die Hand, um zu läuten.

Insert. Die Klingel nah. Darüber ein Messingschild: Hauswart.

Boyd überlegt, zögert. Wirft noch einen Blick nach der Klingel. Sein Zeigefinger schwebt über dem Klingelknopf. Als er drücken will, ein Pfiff.

Boyd dreht sich um und sucht. Auf der anderen Seite steht Pjotr, die Hände in den Taschen seiner Gorbyman-Jacke vergraben. Er schüttelt leise den Kopf. Bedeutet Sam, herüber zu kommen. Sam kommt.

Sam:

Was machst Du hier?

Pjotr, scherzhaft:

Hab keinen Parkplatz gefunden.

Pjotr zieht den Revolver aus dem Hosenbund. Zu Sam:

Soll ich da mal klingeln?

Sam versteht sofort.

Er greift in seine Manteltasche, holt etwas heraus.

Sam:

Du willst doch nicht die ganze Gegend aufwecken..

Das Etwas ist ein Schalldämpfer.

Pjotr schraubt ihn auf die Waffenmündung.

Sam:

Was weißt Du über das Haus.

Pjotr:

Gar nichts. Ich denke mir nur meinen Teil.

Pjotr legt über das Dach eines geparkten Autos an. Zentriert sich, zielt.

Sam sieht amüsiert zu.

Der erste Schuß blafft aus der Waffe. Die Kugel pfeift über der Straße, Treffer direkt neben dem Klingelteller.

Wir stehen hinter Sam und Pjotr. Pjotrs Jackenaufdruck passt super: Gorby als Superman stößt durch das Brandenburger Tor.

Sam

Findest Du nicht, Du denkst ´n bischen viel?

Pjotr

Einer muss doch auf Dich aufpassen.

Der zweite Schuß trifft genau unter dem Klingelteller.

Sam lacht und schütttelt den Kopf. Pjotr hat nach jedem Schuss sofort den Kopf eingezogen und Deckung genommen.

Dritter Schuss. Dieses Mal ist Deckung genau das Richtige.

Dort, wo eben noch die Doppelflügeltür war, donnert unseren Freunden eine Feuerwalze entgegen. Wir sehen, wie die Explosion die Fenster des Hauses abgesprengt, die ganze Fassade weghustet.

Sam und Pjotr sammeln sich vom Boden auf.

Sam

Elliott, dieser verdammte Penner!

Pjotr:

Los weg hier.

Nachexplosionen bringen den Rest von Wahringstrasse 32 zum Einsturz.

1990 – 91 Gene Hackman (im Alter von 60) – Der reaktivierte Spion Sam Boyd, Mikhail Baryshnikov –der russische Spion Pyotr Ivanovich Grushenko, Géraldine Danon … Natasha Grimaud, Grushenko´s Tochter.

Kommentar 1:

Wir befinden uns unter Berlin Ost – Berlin West. Der Agentenaustausch findet in einem Tunnel unter der Stadtgrenze statt. S.a. Der Tunnel. Auch hier findet die „Rückgabe“ von Menschen in einem Tunnel unter der Zonengrenze in Berlin statt. In Company Business is es ein still gelegter U-Bahn-Tunnel, in Der Tunnel ein selbstgegrabener Tunnel unter einer still gelegten Fabrik.  Auffällig ist in dieser bereits sehr ähnlichen Erzählsituation eine inhaltliche Übereinstimmung bezüglich eines Details, des Fluchtfahrzeugs in Company Business und Der Tunnel.

Sam benutzt ein Großfahrzeug (U-Bahn) für seine Flucht, dessen Technik ihm unbekannt ist (im Zusammenhang mit dem Einsatz von Staatsmacht gegen die Fliehenden). Harry in Der Tunnel benutzt ebenfalls ein Großfahrzeug (Lastwagen)für seine Flucht, dessen Technik ihm unbekannt ist  (aus dem Militärgelände im Zusammenhang mit dem Einsatz von Staatsmacht gegen die Fliehenden). Sogar die Handgeste und das kurze Zögern vor dem Probieren der Lenktechnik sind sehr ähnlich.

Erzählzusammenhänge und Handlungspattern sind auf einer abstrahierten Ebene in beiden Fällen, 1990 (Company Business) und 2000 (Der Tunnel),  identisch.

Kommentar 2:

Als Sam und Pjotr nach der Flucht in einer Bar untertauchen, sehen wir dort eine unechte Marlene Dietrich auf der Bühne. Sie singt: I´ll have what the boys in the backroom will have…

Als Sam und Pjotr die Bar betreten, steht die Kunst-Marlene direkt vor unserem Protagonisten Sam und blickt ihn etwas verächtlich an.

In dem Film Marlene (2000) existiert eine sehr ähnliche Erzählsituation. Das erste Zusammentreffen von Carl (Heino Ferch),  dem männlichen Protagonisten  und Marlene findet ebenfalls in einem ähnlichen Le sbe n und Sch w u len lok al statt.  Marlene singt in Marlene auch dieses Lied (a.a. Stelle) und auch hier ist im  ersten Zusammentreffen das Gefühl der Verächtlichkeit thematisiert.


offtopic

Geo-Reportage: Film: Noch bis Dienstag, den 13.5.2009 auf Arte.tv: Im Bann der Pferde: Die Pferde Argentiniens, Nutzpferde, Sportpferde: Das Criollo (sprich: Gri-oscho) Zucht, Training, Reiter, Polo.

offtopic 2

Bildquelle und Bildrechte Rainer Vinzent http://www.polofotos.de

Polo: Texas Trading Trophy am 29. – 31. Mai in Schwifting bei Landsberg : Marie-Jeanette und Heino Ferch im Team Texas Trading->

Filmszenen I Company Business Teil 1. Gene Hackman – Sam Boyd. Drehbuch und Regie: Nicholas Meyer, 1990-1991

Bildquelle und Bildrechte bei Metro Goldwyn Mayer und Warner Home Video

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Story line (Produktionsjahr 1990-01).

Sam Boyd (Gene Hackman), Mitte Fünfzig  und ehemals CIA-Agent, verdient sein Geld heute mit Industrie-Spionage.

Ein Anruf befiehlt ihn mitten aus einem angenehmen One-Night-Stand in einen unangenehmen, aber abhörsicheren Raum. Dort reaktiviert ihn sein Ex-Boss für einen letzten Auftrag.

Der U2 Pilot Ernest Simpson Sobel wurde 1969 über Taschkent abgeschossen und sitzt seitdem in Russland in lebenslanger Haft. Jetzt haben die Russen einen Rückkauf des Piloten für den Schleuderpreis von zwei Millionen Dollar plus Rückgabe des nicht sehr wichtigen Ex-Agenten Pjotr Ivanovich Grushenko ( Mikhail Barishnikov) von USA an Russland angeboten.

Die zwei Milliömchen Lösegeld kommen nicht etwa vom amerikanischen Steuerzahler, sondern von einem Columbianischen Pharma-Unternehmer, sprich: Drogendealer. Gesagt, getan, der Tausch soll pittoreskerweise unter dem Alexanderplatz und der Deutschen Oper in Berlin stattfinden, uzw. In einem U-Bahn Tunnel.

Doch zunächst beobachten wir Sam Boyd bei seiner Arbeit.

Vor der Szene.

Wir verfolgen einen schwarz vermummten Mann bei klassisch konservativ durchgeführter Spionagetätigkeit: Eindringen in fremdes Werksgelände, Fotografieren von geheimen Unterlagen mittels Minikamera, Flucht durch ein Fenster, Abseilen vom Dach, hastiges Entkommen über den meterhohen Werkszaun, im Hintergrund die echauffierten Dialoge des Werkschutz-Funks, die die Position des Eindringlings kommunizieren.

Der Eindringling ist der Ex-Spion Sam Boyd (Gene Hackman), Ende fünfzig, der hier mit Industriespionage sein hartes Brot verdient. Er entkommt.

Schnitt. Anderntags.

Die Szene.

Sam Boyd wartet im Empfang des Kosmetik-Konzerns Maxine Grey darauf, für die Präsentation seiner Spionage-Ergebnisse in den Besprechungsraum gerufen zu werden. Er ist nicht der Einzige, der dort sitzt. Noch zwei blasse Herren in grauen Anzügen und mit Aktenkoffern haben auf der signalroten Maxine Grey Wartecouch Platz genommen.

Sam Boyd, nun im dunklen Anzug, weinrote Krawatte, Schnauzer,  hat nicht so viel dabei, wie die anderen. Nur eine dünne Kladde mit ein paar Blättern, die allerdings sensationellerweise die exakten Kosmetik-Rezepturen des Konkurrenten enthalten.

Boyd verkürzt sich die Wartezeit durch Zeitungslekture.

Ein rotgelockter Mini-Fliegengewicht-Jüngling mit grünem Freizeithemd und Jeans, Schülerranzen, drängelt sich zwischen Boyd und dessen Nachbarn, packt einige Blätter aus und studiert gierig den Inhalt.

Boyd ist ein wenig irritiert, rückt knapp zur Seite, versucht dann, seine Zeitung weiter zu lesen. Einen neugierigen Blick wirft er doch auf die Blätter des Pennälers.

Insert.

Zeile 1 Text: Cetearyl Alcohol c16c18c7 Octyl Palmitate 155 Synth. Oil 82….

Boyd Close up.

Er zieht die Augenbrauen zusammen, blickt dorthin, wohin man üblicherweise blickt, wenn man etwas aus dem Gedächtnis zu kramen versucht.

Wir sehen, er wendet sich seiner eigenen Kladde zu.

Insert. Das erste Blatt wird herausgezogen.

Zeile 1 Text: Cetearyl Alcohol c16c18c7 Octyl Palmitate 155 Synth. Oil 82….

Wir verstehen, der rothaarige Lockenkopf mit der Bill Gates Brille und dem rosigen Kinderteint hat exakt dieselben Ausdrucke in der Hand, wie Boyd.

Boyd, unverbindlich:

Was issn das?

Der Jüngling, er hebt den Blick nicht von seinen Unterlagen

Computerausdrucke.

Boyd wendet sich dem Knaben zu:

Wie sind Sie da rangekommen?

Der Junge lässt von seinen Blättern ab, er freut sich wie ein Hackerlein:

Ich bin mit Hilfe eines Sequenzers in ihr Computerprogramm eingestiegen, hab ein paar Parameter durchlaufen lassen, bis er das hier ausgespuckt hat.

Der Junge kichert.

Dann hab´ich denen gleich noch ´n Virus eingepflanzt.

Boyd amüsiert sich demonstrativ geflissentlich mit. Der Junge soll ihn für einen Verbündeten halten.

Boyd

Nich´schlecht.

Der Junge kichert und geht weiter seine Tabellen durch. Noch´n Nachsatz

Ist mein Hobby.

Boyd gibt dem Knaben noch ne Portion Mitgekicher.

Schnitt auf die ganz in Maxine Grey Rot gekleidete bildschöne Empfangssekretärin. Sie ruft in glockenreinem Singsang zu Boyd:

Sie werden empfangen, Sir! In fünf Minuten!

Boyd immer noch mit Halbbrille auf der Nase.

Danke!

Er nimmt die Brille ab und verzieht das Gesicht. Ein Schmerzenslaut soll sein Unbehagen dem Jungen akustisch dokumentieren.

Boyd

Ich hab mir gestern den Knöchel verstaucht. (Stimmt sogar, beim Absprung vom Zaun des Werksgeländes.)

Der Junge

Ah, wie lästig..

Boyd nachdenklich:

…ja…

Blick zur Decke, überlegt. Reibt sich über Stirn und Nase. Schwitzt.

Boyd

Wenn ich ….jetzt bloß ne Tasse Kaffee hätte.

Er betrachtet die Deckenmusterung und lauscht zum Jungen hinüber.

Plötzlicher Einfall. Er wendet sich dem Jungen zu.

Könnten Sie nicht in die Cafeteria gehen und mir einen Kaffee holen, hm?

Der Junge ist gut erzogen.

Klar, kein Problem

Boyd

Nein?

Der Junge

Nein! Wie trinken Sie ihn?

Boyd schnell und eifrig

Schwarz.

Er deutet auf den Schulranzen des Jungen.

Ich halte das für Sie.

Der Junge bedankt sich, steht auf.

Bin gleich zurück.

…und enteilt, um das Heißgetränk für seinen neuen Freund zu holen.

Boyd

Ja.

Er nimmt den Ranzen an sich.

Wir sehen, wie Boyd ohne zu hinken samt Ranzen und eigener Kladde aufsteht und weggeht.

Er eilt an der bildhübschen Sekretärin vorbei und betritt den Besprechungsraum.

Minuten später sehen wir ihn exakt des Knaben Worte wiederholen.

Wir sind mit Hilfe eines Sequenzers in Ihr Computerprogramm eingestiegen und…

Der Dank der Manager von Maxine Grey ist warm und hart. Dollarhart.

Schnitt.

1990 – 91 Gene Hackman (im Alter von 60) – Der rekativierte Spion Sam Boyd, Mikhail Baryshnikov –der russische Spion Pyotr Ivanovich Grushenko, Géraldine Danon … Natasha Grimaud, Grushenko´s Tochter.

1990-91 Mikhail Baryshnikov –Pyotr Ivanovich Grushenko, Gene Hackman – Sam Boyd,Géraldine Danon– Natasha Grimaud, Heino Ferch (im Alter von 27) – Polizist im Durchsuchungskommando einer Berliner Wohnung